Personalentscheidung in der Charité – wieder ohne Beteiligung der Pflege

Laut der Pressemitteilung die gemeinsam von Charité und der Senatskanzlei für Wissenschaft und Forschung zur Einberufung des neuen Vorstandes herausgegeben wurde, basieren die Neuerungen auf dem im Oktober 2019 novellierten Berliner Universitätsmedizingesetz, das neue Strukturen und Amtsbezeichnungen für Vorstands- und Leitungspositionen an der Charité geschaffen hat.

Strukturen und Bezeichnungen mögen neu sein, die Ignoranz die hier gegenüber den professionell Pflegenden an den Tag gelegt wird, ist es nicht.

Anders lässt sich die Berufung Eysels nicht erklären. Carla Eysel ist Juristin und Managerin und als CEO für Alba Europe, ein Entsorgungsunternehmen, in den Bereichen Personal und Geschäftsentwicklung zuständig. Ohne Eysels Qualifikationen in ihren jeweiligen Bereichen in Abrede stellen zu wollen, stellt sich hier die Frage, ob sie die nötigen Voraussetzungen mitbringt, um die Pflegefachpersonen der Charité angemessen zu vertreten. Sie kann durchaus auf umfangreiche Erfahrungen im Personalbereich zurückgreifen – ob sie aber die pflegerische Perspektive erfassen und daraus die notwendigen Schlüsse ziehen wird, bleibt abzuwarten.

Dass die Verantwortlichen in der Charité diese Personalentscheidung unter Ausschluss der Pflegenden getroffen haben, ist ein weiteres Zeichen dafür, dass professionell Pflegende, anders als Angehörige anderer Berufsgruppen, immer noch keine starke Stimme in den maßgeblichen Gremien haben.

Der DBfK Nordost fordert hier einmal mehr eine Kammer, die in solchen Fällen, in denen es den Verantwortlichen offenbar nicht gelingen wollte, eine geeignete Pflegefachperson für den Posten zu finden, gern beraten und den Prozess begleiten würde.

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