Verantwortungsgemeinschaft aus Bürger*innen, Ärzt*innen, politischen Entscheidungsträger*innen ist das Erfolgsmodell in der Pandemiebekämpfung

Eine positive Bilanz zieht die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) für die Maßnahmen zur Coronapandemie-Bekämpfung im ersten Halbjahr 2020. Nach Auswertung der Daten zur Patientenversorgung habe sich gezeigt, dass der enorme Kraftakt, den die niedergelassenen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen in der Pandemie geleistet haben, maßgeblich zu ihrer Bewältigung beigetragen hat.

KVBW-Vorstandschef Dr. Norbert Metke sagte dazu heute in Stuttgart: „Über 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Verdacht oder Diagnose einer Covid-19-Infektion sind von Haus- und Kinderärztinnen und -ärzten in ihren Praxen oder in Fieberambulanzen und Corona-Schwerpunktpraxen behandelt worden. Das waren knapp 450.000 Menschen in Baden-Württemberg.“ Für Metke stellt die dezentrale Versorgung den entscheidenden Erfolgsfaktor dafür dar, dass Deutschland bisher gut durch die Pandemie gekommen ist. „Unser Ziel war es, Situationen wie in Italien oder in den USA zu vermeiden, wo die überwiegende Mehrheit der Patientinnen und Patienten wegen des Fehlens eines mit Deutschland vergleichbaren niedergelassenen Systems in den Krankenhäusern versorgt werden musste. Dadurch wurde den Krankenhäusern die Möglichkeit genommen, sich auf Schwerkranke zu konzentrieren. Das konnten wir in Deutschland verhindern; die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern haben exzellente Arbeit geleistet, die Patientinnen und Patienten mit den schweren Krankheitsverläufen konnten optimal versorgt werden.“  

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVBW, Dr. Johannes Fechner, berichtete über die Maßnahmen der KVBW: „In enger Kooperation mit den Landräten und den Oberbürgermeisterinnen, dem öffentlichen Gesundheitsdienst und mit Unterstützung vieler Organisationen wie DRK und Malteser und ihrer Helferinnen und Helfer vor Ort ist es gelungen, innerhalb kürzester Zeit ein flächendeckendes Netz an Test- und Versorgungszentren aufzubauen. An 70 Standorten konnten so außerhalb der Praxen Abstriche vorgenommen und Menschen mit Infektsymptomen behandelt werden. Zusätzlich boten über 200 Corona-Schwerpunktpraxen eine intensivierte Patientenversorgung an. Dadurch konnten wir in den anderen Praxen die Versorgung für die Nicht-Corona-Patientinnen und -Patienten aufrechterhalten. Die Fachärztinnen und Fachärzte haben mit einem eigenen Notfalldienst und zusätzlichen Behandlungskapazitäten zeitweise die Krankenhäuser entlastet. Ärztinnen und Ärzte sowie nicht-ärztliche Mitarbeitende haben hier Unglaubliches geleistet.“

Metke betonte die gute Zusammenarbeit mit der Landesärztekammer, den gesetzlichen Krankenkassen im Land und die enge Abstimmung mit Sozialminister Manne Lucha. Darüber hinaus hätten die durch die Bundesregierung optimierten Rahmenbedingungen – in der Verantwortung von Jens Spahn – die gelungene Versorgung erst ermöglicht. „Wir haben Hand in Hand gearbeitet und konnten so die einzelnen Maßnahmen aufeinander abstimmen. Wir sind den Krankenkassen für ihr pragmatisches Handeln und dem Sozialministerium für seine umsichtige Politik sehr dankbar. Keiner hatte Erfahrung mit der Situation. Aber Improvisation, Hochleistung aller und eine immer wieder an die Situation angepasste Teststrategie waren der Schlüssel zum Erfolg.“

Für Fechner ist die Krise auch die Bestätigung, dass die Strukturen und die Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen gut funktionieren. „Die nächste Herausforderungen wartete im August mit Beginn der Sommerferien auf uns: Testzentren für die Reiserückkehrer. Inzwischen haben wir 49 Testzentren aufgebaut, in denen an einem Tag bis zu 6.800 Tests durchgeführt wurden, darunter auch an den drei Flughäfen des Landes, am Stuttgarter Hauptbahnhof und an der Autobahn A5 bei Neuenburg. Auch hier konnten wir auf die Kooperation mit den Landratsämtern und die Unterstützung durch Organisationen wie das DRK oder das THW setzen.“

Metke sieht Baden-Württemberg für den Herbst gut gerüstet. „Unsere Testzentren laufen und wir haben die Zahl der Corona-Schwerpunktpraxen auf rund 900 erhöht.“ Die beiden Vorstände mahnen aber auch weiterhin zur Vorsicht: „Der beste Freund des Virus ist derjenige, der es nicht ernst nimmt oder gar dessen Existenz leugnet. Für weitere Lockdowns ist derjenige verantwortlich, der Infektionsschutz ablehnt. Wer Maskenschutz missachtet, nimmt das Risiko einer Infektion seines Gegenübers billigend in Kauf. Freuen wir uns darüber, dass wir bisher gut durch diese Zeit gekommen sind, und arbeiten wir gemeinsam daran, dass es so bleibt. Wir können alles – auch Vernunft in Covid-19-Zeiten!“  

Über Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg

Die KVBW vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts über 22.000 Mitglieder (Ärzte, Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) in Baden-Württemberg. Sie gestaltet und sichert die medizinische Versorgung für die gesetzlich Versicherten in Baden-Württemberg, schließt Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen, kümmert sich um die Fortbildung ihrer Mitglieder und die Abrechnung der Leistungen. Mehr unter www.kvbawue.de

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