Auswirkungen von Trumps Corona-Erkrankung auf die Märkte

Die Corona-Infektion von Donald Trump hat den US-Wahlkampf auf den Kopf gestellt –Finanzmärkte, Umfragen und Wettquoten verschieben sich weiter in Richtung eines Wahlsiegs zugunsten der Demokraten. Es ist nach wie vor nicht eindeutig, was passiert, wenn sich der Gesundheitszustand des Präsidenten weiter verschlechtert. Doch im Moment konzentrieren sich die Märkte mehr auf die Aussichten für fiskalische Anreize vor und nach dem Wahltag.

In einer ersten Reaktion auf die Ankündigung vom Freitag stießen die Finanzmärkte risikoreiche Anlagen ab. Wenig später erholte sich die Stimmung an der US-Börse wieder. Der positive Trend setzte sich kurz darauf im asiatischen und europäischen Raum fort. Während einige Marktkommentatoren die sich erholende Investorenstimmung als Ausdruck eines gestiegenen Optimismus bezüglich des Gesundheitszustandes des Präsidenten interpretieren, denken wir, dass die Investoren bei den Wahlen im November zunehmend einen demokratischen Wahlsieg einpreisen. Obwohl es sich nur um einen Tag handelte, deutet die scharfe Rotation des US-Aktienmarktes von Growth- in Value-Werte am Freitag auf einen klaren Sieg der Demokraten hin.

Auch die Umfragen und Wettmärkte deuten auf einen Wahlsieg der Demokraten hin. Vor der im Fernsehen übertragenen Präsidentschaftsdebatte in der vergangenen Woche lag Donald Trump in den Umfragen 7-8 Punkte hinter Joe Biden und in den meisten wichtigen Swing States im Rückstand. Drei landesweite Umfragen seit der Fernsehdebatte sehen Biden mit 14 %, 10 % und 7 % vorn. Die Tatsache, dass Donald Trump aufgrund seiner Erkrankung wahrscheinlich für ein paar Wochen nicht am Wahlkampf teilnehmen kann, verheißt nichts Gutes für die Chancen seines Teams, seine Wählerschaft zu vergrößern.

Die Wettmärkte gehen unverändert von einer 80-90%igen Wahrscheinlichkeit aus, dass die Demokraten die Kontrolle über das Repräsentantenhaus behalten werden. Die Vorhersagen hinsichtlich des Senats waren da schon schwankender. So lagen die Chancen für einen von Demokraten kontrollierten Senat vor einem Monat noch bei 50:50, während aktuell die Wahrscheinlichkeit von 2/3 zu 1/3 zugunsten der Demokraten liegt. Wenn die Umfragen und die Wettmärkte für bare Münze genommen werden können, wird Joe Biden seine Partei im November zu einem klaren Sieg führen. 

Eine weitere mögliche Interpretation für die heutige Erholung von risikoreichen Anlageklassen ist, dass Investoren glauben, die Erkrankung des Präsidenten erhöhe die Wahrscheinlichkeit eines Kompromisses über das umstrittene US-Konjunkturpaket. Einige könnten sich von Donald Trumps Wochenend-Tweet ermutigt fühlen, in dem er die Verhandlungsführer zur „Zusammenarbeit“ auffordert. Ein Zerwürfnis besteht hier jedoch nicht zwischen den Demokraten und dem Präsidenten, sondern zwischen den Demokraten und den republikanischen Kongress-Abgeordneten. Ein entscheidender Durchbruch vor den Wahlen im November wäre eine Überraschung für uns und eine positive Überraschung für risikobereite Investoren.

Wenig überrascht indes, dass Fragen aufkommen, die sich um eine potentielle Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Präsidenten drehen. Weil Covid-19 für viele Patienten in zwei Krankheitsschüben verläuft, oftmals mit einer Verschlechterung in der zweiten Woche, wird es diese Fragen so lange geben, bis sich Donald Trump eindeutig auf dem Weg der Besserung befindet. Die US-Verfassung schreibt, in allgemeinen Worten formuliert, eine Übertragung der Machtbefugnis des Präsidenten auf den Vizepräsidenten vor, wenn der Präsident nicht in der Lage ist, seine Amtspflichten zu erfüllen. Wenn der Präsident so krank wäre, dass er sich von der Wahl zurückziehen müsste, ist eine Verschiebung der Wahl möglich, aber keineswegs zwangsläufig. Noch nie wurde eine Präsidentschaftswahl verschoben – nicht einmal während der Weltkriege. Wenn der Wahltag verschoben würde, muss die Neuwahl vor dem 20. Januar stattfinden, dem Tag, an dem die Amtszeit von Donald Trump planmäßig endet.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Dolphinvest Consulting GmbH
Schwindstraße 10
60325 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 339978-0
Telefax: +49 (69) 339978-23
http://www.dolphinvest.eu

Ansprechpartner:
Monika Mossdorf
Communication Manager / PR Consultant
Telefon: +49 (69) 339978-11
E-Mail: mthole@dolphinvest.eu
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel