Corona bremst Berliner Exporte aus

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  • Exporte stiegen 2019 um 0,6% auf 14,7 Mrd. Euro
  • Corona könnte die Exporte 2020 um insgesamt 3% drücken
  • Die Rivalen USA und China sind die wichtigsten Berliner Exportmärkte
  • Das wichtigste Exportgut 2019 waren Pharmazeutische Erzeugnisse (2,1 Mrd. EUR)

Die durch Corona ausgelöste weltweite Wirtschaftskrise hat die robuste Berliner Exportentwicklung des Vorjahrs jäh gestoppt. Die Schließung von Produktionsanlagen, die Unterbrechung von Lieferketten und der allgemeine Nachfrageeinbruchs belasten den Welthandel stark. Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Berlin (IBB): „,Made in Berlin´ steht international für hochspezialisierte Industriebetriebe, die sich aktuell gegen die Rezession stemmen. Besonders pharmazeutische und chemische Produkte aus der Hauptstadt sind in den Zeiten der Pandemie gefragter denn je und eine wichtige Stütze der Industrie. Aber auch Berlin ist nicht immun gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie“.

Zwar konnte der Verkauf von Pharmazeutischen Produkten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres um 47,8% deutlich gesteigert werden. Das konnte nach einer Studie der IBB den Rückgang der gesamten Berliner Exporte um insgesamt 5,5% aber nicht aufhalten. Vor allem die Exporte in die USA, die in diesem Zeitraum um 20,6% gefallen sind, belasten den Außenhandel. Wenn der Welthandel in der zweiten Jahreshälfte langsam wieder anspringt, rechnen die IBB-Volkswirte für 2020 mit einem Rückgang der Berliner Exporte um insgesamt 3%. Im Jahr 2019 stiegen die Berliner Ausfuhren nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes dagegen noch um 0,6%, der erste Anstieg nach zwei Rückgängen in Folge.

Pharmazeutische Produkte sind das wichtigste Berliner Exportgut

Positiv haben sich 2019 vor allem die Ausfuhren der Pharmazeutischen Produkte entwickelt. Hier wurde ein Anstieg von 14,1% (+255 Mio. EUR) auf 2,1 Mrd. EUR verzeichnet. Überhaupt sind Pharmazeutische Produkte mit einem Anteil von 14% an allen Berliner Ausfuhren das wichtigste Berliner Exportgut. Auch die Exporte von medizinischen Geräten konnten deutlich um 101 Mio. bzw. 12,4% gesteigert werden. Beide Warengruppen gehören zum hochspezialisierten und international anerkannten Cluster Gesundheitswirtschaft, der Teil der gemeinsamen Berlin-Brandenburger Innovationsstrategie ist. Einen starken Rückgang in Höhe von 253 Mio. EUR (-45,5%) gab es dagegen beim Export von Rohtabak und Tabakerzeugnissen. Grund war die Schließung eines Produktions-Standorts in Berlin.

USA mit Abstand wichtigster Partner

Die USA blieben 2019 mit einem Exportanteil von 11,0% und einem Ausfuhrvolumen in Höhe von 1,6 Mrd. EUR das mit Abstand wichtigste Abnehmerland für Berliner Produkte. Allerdings verzeichneten die Berliner US-Exporte mit einem Rückgang um 10,3% den stärksten Einbruch seit der Finanzkrise 2008/2009. Gebremst wurden die Berliner Ausfuhren in die USA von einem Rückgang der pharmazeutischen Erzeugnisse (-9,5% auf 366 Mio. EUR), die mit einem Anteil am US-Export von 11,5% immer noch das wichtigste Berliner Ausfuhrprodukt in die USA sind. Dahinter stehen auch veränderte statistische Zuordnungen von Pharmazieunternehmen, die mehrere Standorte in Deutschland haben. Auch der US-Export von Fahrgestellen, Motoren und Kraftfahrzeug-Teilen brach 2019 um mehr als die Hälfte ein (-61%). Hier zeigt sich eine der Auswirkungen der von den USA angezettelten Handelskonflikte, die die Automobilproduktion wieder nach Amerika verlagern sollen.

Chinesen kaufen hochwertige Waren „made in Berlin“

China, das zweitwichtigste Berliner Exportland, holte 2019 mit einem Exportvolumen von 969 Mio. EUR +5,4%) weiter auf. Das Land benötigt einen breiten Mix an hochwertigen Waren und Technologien aus Deutschland. Die wichtigsten Absatzgruppen sind spezialisierte Fahrgestelle und Motoren (145 Mio. EUR) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (140 Mio. EUR). In Gesundheitsfragen vertraut China Berlin: Die Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten (+62,9%) sowie nach medizinischen Geräte und orthopädischen Vorrichtungen (+25,4%) stieg kräftig.

Großbritannien ist fünftwichtigster Berliner Exportmarkt

Welche Auswirkungen der angekündigte Brexit auf die stark verflochtenen Handels- und Finanzbeziehungen mit dem fünftwichtigsten Berliner Exportmarkt (Anteil von knapp 5 %) haben wird, hängt von der genauen Ausgestaltung der Trennung ab. Im Jahr 2019 exportierten Berliner Unternehmen Waren im Wert von 763 Mio. EUR nach Großbritannien. Das waren 52,2 Mio. EUR mehr als noch im Jahr zuvor (+7,4%). Die bedeutendsten Warengruppen waren Pharmazeutische Produkte (114 Mio. EUR), Motorräder (98 Mio. EUR) und Chemische Enderzeugnisse (55 Mio. EUR).

Die vollständige Studie finden Sie unter www.ibb.de/berlin-aktuell. Weitere volkswirtschaftliche Analysen, Berichte sowie unsere Newsletter finden Sie auf unserer Internetseite www.ibb.de/volkswirtschaft.

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