Etwas ganz Besonderes für den Nachwuchs

Bevor die ehemaligen olympischen Bootsklassen bei dem Revival „50 Jahre Olympische Spiele in Kiel“ an den Start gehen (17. bis 21. August), tritt die Segel-Jugend in Kiel an. Bei der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft (GIDJM) kämpfen vom 11. bis 16. August rund 800 Aktive in 650 Booten und neun Nachwuchsdisziplinen um die Titel.  „Es ist etwas ganz Besonderes für den Nachwuchs“, freut sich der Jugendobmann des Deutschen Segler-Verbandes, Timo Haß, auf die Veranstaltung, die gestern Abend eröffnet wurde.

Der Rechtsanwalt aus Pöcking bei München ist seit 2011 Jugendobmann und Mitglied im DSV-Präsidium. Zuvor engagierte sich Haß, Mitglied im Münchener Ruder- und Segelverein „Bayern“, seit 2004 als Jugendobmann des Bayerischen Seglerverbandes und als Mitglied des DSV-Jugendsegelausschusses. Zudem ist der 47-Jährige ehrenamtlich als Wettfahrtleiter, Schiedsrichter und Jugendtrainer tätig. Beim Jugendseglertag im Februar 2023 endet seine Amtszeit nach zwölf Jahren satzungsgemäß. Die sechste GIDJM ist ein sportlicher Höhepunkt für den deutschen Nachwuchs, die siebente ist für 2026 geplant.

Frage: Herr Haß, wie ist es um den deutschen Segelnachwuchs bestellt?
Timo Haß: Wir haben eine sehr gute Basisarbeit in den Vereinen, und die Zahlen sind im Vergleich zu anderen Sportarten recht stabil; dennoch werden wir uns darauf einstellen müssen, dass der „Wettbewerb“ um Nachwuchs härter wird. Parallel dazu hat sich das Regattageschehen insbesondere auf dem Niveau der Welt- und Europameisterschaften weiterentwickelt. Der Aufwand, den man heute betreiben muss, um an der Spitze national und international mitzuhalten, ist größer geworden, es wird professioneller und zielgerichteter gearbeitet. Andererseits beweisen die deutschen Nachwuchsseglerinnen und -segler regelmäßig, dass sie in der Weltspitze mithalten können, man denke nur an den Titelgewinn bei den Youth Worlds im 420er im vergangenen Jahr oder die zwei Medaillen in Den Haag vor einigen Wochen.

Wie entwickeln sich die Klassen? Sterben einige aus? Gibt es regionale Unterschiede?
Timo Haß: Einige Klassen sind seit Jahren stabil, so 420er, Optimist und ILCA 6; andere wachsen leicht, darunter 29er und ILCA 4. Pirat, Teeny und Europe haben sich stabilisiert, sind allerdings nicht bundesweit aktiv oder vertreten. Bei den Cadets und den Open Skiff gibt es einen rückläufigen Trend, so dass es fraglich ist, ob diese Klassen auch in Zukunft Jugendmeisterschaftsklassen sein werden. Auch andere internationale Entwicklungen finden in Deutschland kein Echo. So hat sich weder beim Techno 293 noch beim Nacra 15 eine stabile Nachwuchsgruppierung zusammengefunden, obwohl die Klassen international stark sind.

Sind Sie mit den Meldezahlen zur GIDJM zufrieden?
Timo Haß: Die Meldezahlen liegen mit einigen Ausnahmen im Rahmen des Erwarteten. Bei den Optis haben wir die Zahl erhöht, um allen deutschen Seglerinnen und Seglern, die gemeldet und die Kriterien erfüllt haben, die Teilnahme zu ermöglichen. Bei den 29ern liegen wir zeitlich nach der Europa- und der Weltmeisterschaft, was sicherlich ein paar internationale Teilnehmer davon abgehalten hat, in Kiel zu melden. 420er und ILCA 6 haben parallel stattfindende Weltmeisterschaften, was aber nicht zu vermeiden war. Die ILCA 4 haben ein sehr starkes Feld.

Leider hat es bei den Cadet, Techno 293 und O´pen Skiff trotz viel Werbung und Ansprache nicht geklappt, genügend Meldungen zu generieren. Hier werden wir uns Gedanken machen müssen, wie man damit in Zukunft umgeht

Wie gelingt es, die verschiedenen Klassen miteinander zu verbinden?
Timo Haß: An den beiden Vermessungstagen, Mittwoch und Donnerstag, haben wir für die jugendlichen Seglerinnen und Segler ein Testsegeln in den verschiedenen Bootsklassen angeboten. Nicht nur für Opti-Segler ist es spannend, sich mal in einen 420er oder 29er zu setzen oder die Segeleigenschaften von einem ILCA mit denen einer Europe zu vergleichen. Dieses Testsegeln, zu dem man sich vorher anmelden musste, haben wir zusammen mit den Klassenvereinigungen organisiert.

Wie präsentiert sich der DSV vor Ort?
Timo Haß: Von der Seglerjugend gibt es ein Info-Zelt für alle Fragen rund um den Segelsport, dazu stellen wir die Roadshow und das Projekt „Be part of the Crew“ vor, das Jugendlichen die Möglichkeit gibt, erste Kontakte mit der Dickschiffszene zu knüpfen. Außerdem ist unser Juniorteam als Ansprechpartner vor Ort. Seglerjugend und Juniorteam veranstalten am Freitag- und Samstagabend ein großes Kickerturnier.

Der Rhythmus der GIDJM ist sehr unrund: 1988 Travemünde, 2003 Ribnitz-Damgarten, 2009 Travemünde, 2013 Ribnitz-Damgarten, 2017 Travemünde und 2022 Kiel. Wie ist das für die Zukunft geplant?
Timo Haß: Als vor mehr als 30 Jahren die Idee aufkam, Gemeinsame Meisterschaften zu veranstalten, war nicht klar, ob das wirklich funktioniert und wie man es gestaltet. Daher gab es erst nach einigen Jahren wieder einen neuen Anlauf. Grundsätzlich sollen die Meisterschaften im vierjährigen Rhythmus stattfinden und zwar in einem Jahr, in dem kein Jugendseglertreffen stattfindet, so dass sich Ehrenamt und Geschäftsstelle auf eine Veranstaltung konzentrieren können. Wir planen derzeit also die nächste GIDJM für das Jahr 2026.

Der Regatta-Plan:

GIDJM

Klassen: Optimist, ILCA 4, ILCA 6, Europe, Teeny, 29er, 420er, Pirat, Open Windfoil Youth.

  • Mittwoch, 10. August, und Donnerstag, 11. August: Vermessung.
  • Freitag, 12. August, bis Dienstag, 16. August: Wettfahrten

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:

Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Montag, 15. August: Vermessung:  Tempest
  • Dienstag, 16. August: Practice Race: Tempest
  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

Streicher:
FD-IDM: ab fünf Wettfahrten ein Streicher;
Tempest-WM: ab fünf Wettfahrten ein Streicher, ab acht Wettfahrten zwei Streicher;
Drachen, Star: ab drei Wettfahrten ein Streicher.

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