Schwartz forderte abermals ihre Freilassung. Er betonte: „Bei Renovabis hoffen wir weiterhin auf die unverzügliche Befreiung der beiden Priester ‑ in großer Solidarität mit dem Orden, mit Ortsbischof Stepan Meniok und Weihbischof Maksym vom Erzbischöflichen Exarchat Donezk.“ Bereits im November 2022 waren die beiden Patres des Redemptoristen-Ordens ‑ Ivan Levitskyi und Bohdan Heleta ‑ in der von Russland okkupierten Stadt Berdjansk im Bezirk Saporischschja unter fadenscheinigen Anschuldigungen verhaftet und bis heute an unbekanntem Ort festgesetzt worden; ob sie noch am Leben sind, sei ungewiss, berichtete Weihbischof Ryabukha. Das Exempel, das an diesen beiden Priestern der Erzeparchie statuiert worden ist, war mit Protesten aus dem Westen, vom Heiligen Stuhl und auch von Renovabis quittiert worden. Es blieb jedoch ohne Reaktion.
Dass jetzt auch noch der Kachowka-Staudamm, wie der Weihbischof betont „mit Sicherheit auf russischen Befehl hin“, gesprengt worden ist, löse vielfältiges neues Leid aus. „Das ist ein weiteres Zeichen für diesen menschenverachtenden Kriegsführung“, sagt Ryabukha. Diese Staudamm-Sprengung die bereits bestehende Trinkwassernot auch im Exarchat Donezk. Um an Wasser zu kommen, müsse man inzwischen bis zu hundert Meter tiefgelegene Reservoirs anbohren. Eine weitere Sorge des Weihbischofs könnte sogar Teile Mittel- und Osteuropas betreffen: „Ob nämlich das Wasser des Kachowka-Stausees, das auch als Kühlwasser für den Betrieb des bei uns ansässigen größten europäischen Atommeilers in Saporischschja gebraucht wird, jemals irgendwie ersetzt werden kann, weiß man derzeit überhaupt nicht“, erläutert der Weihbischof.
Damit das Exarchat Donezk den notleidenden Menschen schnell helfen kann, wird Renovabis ein eigenes regionales Hilfsprogramm auflegen – einen dynamischen Fördertopf, um angesichts der sich täglich verändernden Kriegslage unkomplizierte Hilfe zu ermöglichen. Diese Unterstützung ist Renovabis-Chef Schwartz ein wichtiges Anliegen. Aus eigenen Reisen in die Ukraine kennt er das Leid der Menschen in dem vom Krieg gezeichneten Land. Dies bestätigte der Besucher aus der Ostukraine: „Seit so langer Zeit bezeugen und betrauern wir den Tod völlig unschuldiger Menschen“, so Weihbischof Maksym.
Maksym Ryabukha, geboren am 18. Mai 1980, ist am 22. Dezember 2022 zum Weihbischof des Erzexarchats Donezk geweiht worden. Bei seinem Besuch des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis vermittelte er eine Haltung von Hoffnung und Zuversicht. „Wir wollen uns an den Kriegszustand nicht gewöhnen und trotzen weiterhin dem Aggressor, und bei uns im Donbass dauert dieser Krieg ja bereits seit 2014 an“, erläutert der erst 43 Jahre alte Weihbischof. Ihm ist an dem „großen Dank an die deutschen Spenderinnen und Beter“ gelegen: „Renovabis war und ist immer für uns da. Jahrzehnte vor dem Krieg, jetzt und — wir sind ganz sicher – auch künftig“.
Das Erzbischöfliche Exarchat Donezk der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche umfasst die Oblaste Dnipropetrowsk, Donezk, Luhansk und Saporischschja und wurde 2014 neu eingerichtet. Dort leben 16.000 ukrainische griechisch-katholische Christen in 87 Pfarrgemeinden. 42 Diözesanpriester und sieben Ordensgeistliche begleiten sie, außerdem sechs Ordensschwestern, ein Diakon und sieben Ordensbrüder. Exarch ist der Redemptorist Stepan Menjok CSsR. Kurz nach seiner Neugründung musste das Exarchat aufgrund der russischen Okkupation seinen Sitz vorläufig von Donezk nach Saporischschja verlegen.
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