Mit durchschnittlich 42 Prozent wurde das fehlende Know-How für neue Anforderungen im Zuge der Digitalisierung von den Teilnehmern aller Länder als Herausforderung Nummer 1 genannt. So gaben durchschnittlich nur 22 Prozent aller Befragten an, dass ihre Organisationen ausreichend darauf vorbereitet seien, die für die Digitale Transformation nötigen neuen Qualifikationen zu vermitteln. Rund 20 Prozent der deutschen Studienteilnehmer stimmten dem zu. In Großbritannien bewerteten die Befragten den Stand der Vorbereitungen deutlich schlechter. Hier gaben nur 14 Prozent der Organisationen an, dass sie über voll ausgebildete Mitarbeiter mit entsprechenden Fähigkeiten verfügen. Dagegen sahen sich in Frankreich 33 Prozent der Organisationen als komplett vorbereitet an. Die Mehrheit der Befragten aus allen drei Ländern (57% Deutschland, 63% UK, 41% Frankreich) gab an, dass ihre Organisationen mehr tun müssen, um mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten.
Doch trotz des klaren Votums aller Befragten, dass die Organisationen ihre Mitarbeiter nicht ausreichend auf die Digitale Transformation vorbereiten, hat nur jeweils etwa die Hälfte der Unternehmen jedes Landes die Investitionen in Qualifizierungsmaßnahmen erhöht, um mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten (Deutschland 56%, UK 56%, Frankreich 54%).
Studienergebnisse im Überblick
- 65 Prozent der Befragten aus Deutschland sehen die Digitale Transformation als größte Herausforderung im Jahr 2020 an. In Frankreich stimmen dem 53 Prozent und in Großbritannien 48 Prozent der Studienteilnehmer zu. Auf Platz zwei und drei der Herausforderungen folgt in allen Ländern die Mitarbeiterbindung (Deutschland 18%, UK 22%, Frankreich 10%) und Mitarbeiterrekrutierung (Deutschland 17,5%, UK 16%, Frankreich 14%). Es folgt der Umgang mit höheren Compliance Anforderungen und Regulierungen (Deutschland 6%, UK 3%, Frankreich 6%). Obwohl es sich um ein vieldiskutiertes Thema handelt, stellt der Brexit im Vergleich zur Digitalen Transformation für die Befragten eine weit geringere Problematik dar (UK 7%, Frankreich 3%, Deutschland 1%).
- Auf die Frage, wie gut ihre Organisation Mitarbeiter auf die neuen Anforderungen vorbereitet, gab die Mehrzahl an, dass es zwar einen Plan für gezieltes Training gäbe, aber noch viel zu tun sei (Deutschland 57%, UK 63%, Frankreich 41%). Gut vorbereitet sehen sich in Deutschland 20 Prozent (UK 14%, Frankreich 33%). Noch keine Maßnahmen gestartet haben 20 Prozent der Befragten in Deutschland (UK 22%, Frankreich 6%). Nur 2 Prozent der Befragten aus Deutschland und UK gaben an, dass ihre Organisationen keine Maßnahmen planen, in Frankreich waren es allerdings 20 Prozent.
- Als weitere Herausforderung betrachten die Studienteilnehmer die Abstimmung der Lernangebote und Programme zur Mitarbeiterentwicklung auf die Geschäftsstrategie. Das größte Hindernis ist für die Befragten aus Deutschland dabei die schnelle Verschiebung der Prioritäten und Schwerpunkte (31%). In Frankreich liegt mit 22 Prozent der Mangel an Wissen bzw. fehlendes Problembewusstsein für das Thema L&D auf Platz eins, und bei den Teilnehmern aus Großbritannien die überlasteten L&D-Teams. Silos innerhalb der Organisation und mangelndes Problembewusstsein der Geschäftsführung wurden ebenfalls als wichtige Gründe angegeben.
- Während die befragten L&D-Experten aller Länder übereinstimmen, dass die Digitale Transformation sämtliche Bereiche des Unternehmens betrifft, sehen sie unterschiedliche Unternehmensbereiche, für die dies ganz besonders gilt. Laut der deutschen Studienteilnehmer ist in erster Linie die IT betroffen (34%). Für die Befragten in Großbritannien gilt dies vor allem für den Bereich Operations (28%), und in Frankreich erwartet man die meisten Auswirkungen auf den Bereich Vertrieb und Marketing (23%).
- 26 Prozent der Studienteilnehmer aus Deutschland sehen außerdem den raschen Wechsel der IT-Anforderungen als größtes Hindernis für eine erfolgreiche Umsetzung der Digitalen Transformation. 24 Prozent gaben außerdem als Herausforderung an, die Bedürfnisse einer Belegschaft mit mehreren Generationen erfüllen zu müssen. Das begrenzte Budget liegt mit 23 Prozent ebenfalls in den Top 3 der Herausforderungen beim Umsetzen von Maßnahmen. Das Interesse am Lernen aufzubauen, der Erfolgsnachweis für Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Umsetzung von Lernangeboten in mehreren Sprachen folgen auf Platz 4-6.
"Es wird klar, dass die Digitale Transformation in allen drei Ländern die Verantwortlichen für Fortbildung und Mitarbeiterentwicklung sowie ihre Maßnahmenplanung, -umsetzung und -finanzierung auf eine harte Probe stellt. Auch wenn rund die Hälfte der befragten Firmen gezielte Investitionen plant, ist die Herausforderung, mit den Veränderungen aufgrund der Digitalisierung Schritt zu halten, enorm", erklärt Steve Wainwright, Managing Director EMEA bei Skillsoft. "Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen von den heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten Gebrauch machen, um erfolgreiche L&D-Strategien umzusetzen. Nur so können sie die Digitalisierung dazu nutzen, ihren Mitarbeitern die besten Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, ihr Lernverhalten zu verbessern und ihre Fähigkeiten zu erweitern".
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*Angaben zur Studie
Die Studie wurde von Skillsoft zwischen dem 27. Januar und dem 10. Februar 2020 durchgeführt, wobei insgesamt 467 Personen auf drei Branchenveranstaltungen befragt wurden:
– LEARNTEC, Messe Karlsruhe, Deutschland (155 Befragte)
– Learning Technololgies, Paris, Frankreich (162 Befragte)
– Learning Technololgies, London, Großbritannien (150 Befragte)
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