"Die Coronakrise reißt bei vielen Nicht-Lebensmittelhändlern große Löcher, das Geld wird vielerorts knapp. Die Kunden kommen nicht in der gewohnten Zahl, die Umsätze sinken dementsprechend weit unter Normalniveau", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Ein aktuelles Szenario des Handelsverbandes für das laufende Jahr macht deutlich, dass die Händler, die über fünf Wochen zum Schutz vor der Corona-Epidemie komplett schließen mussten, mit rund 22 Prozent Umsatzminus im Vergleich zu 2019 rechnen müssen. Dieses Szenario setzt jedoch voraus, dass es keine zweite Coronawelle gibt.
Gleichzeitig legt der HDE seinen Berechnungen zugrunde, dass die Rettungspakete bei den Unternehmen Wirkung zeigen, der Arbeitsmarkt zwar unter Druck bleibt, jedoch die Maßnahmen zur Kurzarbeit wirken, die Sparquote nach wie vor deutlich steigt und es trotz Lockerungen auch weiterhin Abstands- und Hygieneregelungen gibt. Damit ist das Jahr 2020 das Jahr mit dem stärksten Wirtschaftsrückgang in der Geschichte des Einzelhandels seit dem zweiten Weltkrieg.
"Die Coronakrise wird den Handel noch einige Jahre beschäftigen. Denn viele Verbraucher haben ihr Einkaufsverhalten verändert. Darauf müssen die Händler reagieren", so Genth weiter. Daten aus dem HDEKonsummonitor zeigen, dass in den Monaten März, April und Mai die Ausgaben pro Einkauf im stationären Handel um zehn Prozent sanken, während sie im Online-Handel um 20 Prozent stiegen. Diese Entwicklung setzt den Handel unter Druck, seine Geschäftsmodelle sowie Standort- und Investitionsentscheidungen anzupassen. Der HDE fordert deshalb insbesondere für kleinere Unternehmen einen staatlichen Digitalisierungszuschuss. Außerdem sollte der Zugang zu den staatlichen Überbrückungshilfen erleichtert werden und ein deutlicher Konsumimpuls durch Entlastungen bei den Strompreisen mit der Absenkung der EEG-Umlage gesetzt werden. Zudem setzt sich der HDE für ein Belastungsmoratorium ein, um die derzeit um ihre Existenz kämpfenden Unternehmen nicht noch durch neue Gesetze und Dokumentationspflichten zusätzlich zu überfordern.
Mehr Informationen unter www.einzelhandel.de/konsummonitor.
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