Professionelle E-Spionage: Neue Angriffsart Cloud Snooper kommuniziert via Firewalls

Die Security-Experten der SophosLabs haben eine neue Cyberattacke namens Cloud Snooper aufgedeckt. Die Angriffsmethode verwendet eine bislang unbekannte Kombination aus Hackertechniken, um Schadsoftware den Weg frei zu machen und ungehemmt auf Servern mit Befehls- und Kontrollservern durch Firewalls hindurch kommunizieren zu können. Der Report dekonstruiert Taktik, Technik und Prozedere (TTP) der Attacken. Deren Komplexität in Kombination mit den verwendeten APT-Techniken (Advanced Persistant Threat) legt den Schluss nahe, dass es sich bei den Schöpfern um eine sehr schlagkräftige Hackertruppe handelt, die möglicherweise staatliche Unterstützung genießt.

Der TTP-Bausatz beinhaltet ein Rootkit, das Firewalls umgeht, eine seltene Technik, um Zugang zu Servern zu erhalten – getarnt als normaler Verkehr – und einen Backdoor Payload, um schadhaften Code sowohl auf Windows- als Linux-Systemen verteilen zu können; eine bekannte, wenn auch ungewöhnliche Vorgehensweise. Während jedes dieser Elemente schon in vorherigen Attacken gesichtet wurde, traten sie bislang noch nicht gemeinsam auf. Die Sophos-Experten erwarten, dass dieses anspruchsvolle TTP-Paket nach und nach bis in die untersten Hierarchieebenen der Cyberkriminellen durchsickert, wo es in Zukunft als Blaupause für neue Firewall-Angriffe eingesetzt wird.

„Das ist das erste Mal, dass eine Angriffsform moderne Bypassing-Technologie mit einem plattformübergreifenden Payload kombiniert, die sowohl Windows- als auch Linux-Systeme attackiert“, erläutert Sophos-Sicherheitsexperte Michael Veit. „IT-Sicherheitsteams und Netzwerkadministratoren müssen sehr gewissenhaft sein, wenn es um das Patchen aller nach Außen gerichteten Dienste geht, um Angreifer daran zu hindern, Cloud- und Firewall- Sicherheitsrichtlinien zu umgehen. Sie müssen sich zudem vor plattformübergreifenden Attacken schützen. Bislang waren Windows-basierte Anlagen ein typisches Angriffsziel. Nun aber haben Cyberkriminelle auch Linux-Systeme ins Auge gefasst, da Cloud-Services ein beliebtes Jagdrevier geworden sind. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis mehr und mehr Cyberkriminelle die Cloud-Snooper-Taktik anwenden werden“, prognostiziert Veit.

SophosLabs gibt Tipps für eine proaktive Sicherheitsstrategie gegen Cloud Snooper & Co.:

1. Schritt

Vollständige Inventur sämtlicher Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind. Die Sicherheitssoftware auf allen Geräten muss auf dem neuesten Stand sein.

2. Schritt

Sicherstellen, dass alle nach Außen gerichteten Dienste gepatcht sind. Cloud-Hosting Services bieten oft Firewall-Sicherheit inklusive, das sollte jedoch kein Ersatz für unternehmenseigene Cloud-Sicherheitsmaßnahmen sein.

3. Schritt

Gewissenhafte Überprüfung aller Cloud-Konfigurationen. Der Sophos Threat Report 2020 enthüllt, dass Fehlkonfiguration und ein Mangel an Sichtbarkeit die Hauptgründe für einen Cloud-Angriff sind.

4. Schritt

Aktivierung der Zweifaktorauthentifizierung (2FA) auf jedem intern verwendeten Sicherheits-Dashboard oder Bedienfeld, um Angreifer während einer Attacke daran zu hindern, Sicherheitsprodukte deaktivieren.

5. Schritt

Ins Bewusstsein rufen, dass für IT-Sicherheit im Unternehmen kein Allheilmittel existiert. Vielmehr hat sich eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie bewährt, die Komponenten enthält, die speziell für den Schutz von Daten und Netzwerken in der Cloud entwickelt wurden (z.B. Sophos Cloud Optix und Intercept X für Server).

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Sophos Technology GmbH
Gustav-Stresemann-Ring 1
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 5858-0
Telefax: +49 (611) 5858-1042
http://www.sophos.de

Ansprechpartner:
Arno Lücht
TC Communications
Telefon: +49 (8081) 954619
E-Mail: sophos@tc-communications.de
Thilo Christ
TC Communications
Telefon: +49 (8081) 954617
E-Mail: sophos@tc-communications.de
Ariane Wendt
Telefon: +1 (724) 536839
E-Mail: sophos@tc-communications.de
Ulrike Masztalerz
TC Communications
Telefon: +49 (30) 55248198
E-Mail: sophos@tc-communications.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel