Die Netze zukunftsfit machen

Um die Stromnetze zukunftsfit zu machen, haben sich die Stadtwerke Iserlohn intern neu aufgestellt. Im Mittelpunkt des gerade abgeschlossenen Change Prozesses steht die Zusammenlegung der Teilbereiche Technisches Management und Technischer Service in den Bereich „T“. Mehr Effizienz durch kürzere Entscheidungswege erhoffen sich die Iserlohner sollen bei der Integration der Elektromobilität ins Stromnetz, beim weiteren Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Innenstadt und des LoRaWAN, teilte Thomas Armoneit, technischer Leiter der Stadtwerke Iserlohn, mit.

Thomas Armoneit   ist seit 1994 bei den Stadtwerken beschäftigt und hat die Entwicklung des traditionellen Versorgers zum modernen Wirtschaftsunternehmen hautnah miterlebt. „Gas, Wasser, Strom,Fernwärme, Straßenbeleuchtung- Wir versorgen alle“ ist das Motto der Stadtwerke, die dank erfolgreicher Marketingstrategie inzwischen in der Bevölkerung als Heimatversorger etabliert sind.

Seit diesem Jahr ist der Diplom-Ingenieur (53)technischer Leiter und federführend für das Change Projekt verantwortlich. Mit an Bord ist WM Consult GmbH (Berlin), eine auf Energieunternehmen spezialisierte Managementberatung, die den Prozess moderiert. Als ehemaliger CEO eines börsenorientierten Unternehmens weiß Geschäftsführer Jörg Wirtgen, dass der Erfolg eines Change Prozesses maßgeblich darauf ankommt, von Anfang an möglichst alle Führungskräfte mitzunehmen. Im Falle Iserlohn war von Anfang an auch die Unterstützung des Betriebsrats sicher. „Wir setzen auf die Entwicklung werthaltiger Innovationen und Insourcing. Gemeinsam wollen wir dafür sorgen, dass die Qualität unserer Netze und Anlagen langfristig sichere Erträge garantieren. Wartungen dürfen nicht zugunsten kurzfristiger Optimierung vernachlässigt werden“, so die Meinung aller Beteiligten. Mehr Fortschritte wollen die Iserlohner bei der Qualität der Daten erreichen und die Kundenservicequalität verbessern. Gleichzeitig soll in das Wissen der Mitarbeiter investiert werden: Es geht darum, dass die Beschäftigten aus allen Bereichen Zusammenhänge verstehen. i

In Workshops im Vorfeld der Fusion der beiden Bereiche fiel immer wieder das Stichwort Kommunikation: Auch bei Tiefen-Interviews wurde klar, dass viele Beschäftigte aus dem Technischen Management nicht viel über die Arbeitsabläufe der Kollegen des Technischen Services wussten. Umgekehrt das Gleiche. „Diese Kritik ist konstruktiv. Ab sofort bieten wir unseren Mitarbeiter an, ein Praktikum im eigenen Unternehmen zu machen. Einen Tag reinschnuppern in Bereiche, die man nicht kennt. Das kommt gut an“, so Armoneit.

Ein Brainstorming im Vorfeld der Zusammenlegung habe aber auch gezeigt, dass sich die meisten Beschäftigten mit ihrem Unternehmen identifizieren und sie die Marktsituation des Heimatversorgers zum großen Teil positiv sehen. „… bei der Digitalisierung sind wir ganz vorne dabei“, „gut aufgestellt für die nächsten Jahre“, „man nimmt den Heimatversorger wahr, er ist eine Marke“ und „im Vergleich mit anderen Stadtwerken sind wir ziemlich weit vorne, was Lösungen angeht“, so Einschätzungen aus den Reihen der Beschäftigten. Einig sind sich die Beschäftigten, dass die Herausforderung der Zukunft darin liege, „im Markt stabil zu bleiben, denn dieser ist hart umkämpft“. Die Führungskräfte erhoffen sich im Zuge der Veränderungen von der Geschäftsführung Transparenz und klare Kommunikation mit Blick auf die künftige Ausrichtung und Erwartungen. Positiv bewerten sie vor allem die Absicht, durch neue Schnittstellen einen engeren Austausch zwischen Mitarbeitern und Führungsebene zu erreichen.

Interview mit Thomas Armoneit, technischer Leiter der Stadtwerke Iserlohn

Welches Projekt steht bei den Stadtwerken auf der to do-Liste obenan?

Ganz oben steht die Integration der Elektromobilität ins Stromnetz. Iserlohn ist in Sachen Elektromobilität ja schon seit vielen Jahren erfolgreich. Die Stadt war die erste mit einem flächendeckenden Ladenetz, wir arbeiten eng mit der Wohnungswirtschaft und den lokalen Autohändlern zusammen, nur um mal einige Stichworte zu nennen. Dabei war immer klar, dass die Stromnetze für die künftigen Anforderungen an Ladeleistung für Elektromobile nicht konzipiert sind. Das werden wir jetzt in Angriff nehmen. Umfangreiche Investitionen in MS-Kabel und Trafostationen sollen durch ein intelligentes Lademanagement weitestgehend vermieden werden. Dabei werden die einzelnen Ladesäulen über die rund um die Uhr besetzte Netzleitstelle der Stadtwerke überwacht und gesteuert. In Kürze wollen wir eine Einbindung in die Stromkaskade als bevorzugte erste Abschaltung testen.

Der Fernwärmeausbau in Iserlohn wird seit vergangenem Jahr über die nordrhein-westfälischen Landesregierung mit EU Geldern gefördert. Wie ist hier der Stand der Dinge?

In der Tat ist der Ausbau der Fernwärme ein weiteres Ziel. Diese regenerative Wärmeversorgung wollen wir im Innenstadtbereich weiter ausbauen, da die im Müllheizkraftwerk erzeugte Wärme ihre Kapazitätsgrenzen noch nicht erreicht hat. Die Fernwärmeerzeugung in Iserlohn erfolgt nahezu CO2 neutral. Wir wollen dabei fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas weiter verdrängen.

Iserlohn verfügt bereits über ein LoRaWAN Netz. Gibt es hier auch konkrete Vorhaben?

Das stimmt, das LoRaWAN Netz steht ebenfalls auf unserer Projektliste oben. Wir haben ja in 2019 in kürzester Zeit ein weitestgehend flächendeckendes LoRaWAN Netzes aufgespannt. Von der Entscheidung im Mai bis zur Installation der LoRa Gateweys im September vergingen gerade mal vier Monate. Zur Zeit werden ISMS konform IK-Anzeiger aus einer entfernt liegenden Trafostation in der Netzleitstelle integriert. Im Fernwärmenetz sind in den Kundenanlagen mit der geringsten Vorlauftemperatur, den so genannten Schlechtpunkten LoRa Sensoren in den FW Zählern nachgerüstet worden. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse kann die Fernwärmevorlauftemperatur reduziert werden. Dieses sind nur zwei Beispiele für den sinnvollen Einsatz, den wir mit LoRa planen.

Infos zu Thomas Armoneit

Der aus Hamm stammende Diplom-Ingenieur ist seit 1994 bei den Stadtwerken Iserlohn, seit dem 1.1.2020 technischer Leiter.

[email=t.armoneit@heimatversorger]t.armoneit@heimatversorger[/email]

Interview mit Jörg Wirten von WM Consult GmbH, der als Moderator den Change Prozess bei den Stadtwerken Iserlohn begleitet

Herr Wirtgen, was sind die Ziele der Zusammenlegung der beiden großen Bereiche TM und TS in T?

Mit den Veränderungen wird ein Kulturwandel eingeläutet. Der ist entscheidend, um diese Zeit der Umbrüche in der Energiebranche erfolgreich zu meistern. Die Zusammenlegung der großen Bereiche soll das Unternehmen effizienter machen. Es gibt kürzere Entscheidungswege, mehr Schnittstellen. Durch den Wegfall starrer Hierarchien motivieren wir die Mitarbeiter, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Was waren die wesentlichen Erkenntnisse, die die Interviews mit den Führungskräften ergeben haben?

Im Mittelpunkt steht die positive Einschätzung der Befragten zur Zusammenlegung der Bereiche mit einem technischen Leiter an der Spitze. Erhofft wird sich eine bessere Kommunikation untereinander, aber auch klare Zielsetzungen, auch auf Mitarbeiterebene.

Was erwarten die Mitarbeiter von ihrem Chef?

Unsere Interviews mit den Führungskräften haben deutlich gezeigt, dass Visionen, Ziele, Wege und die Ausrichtung des Unternehmens vom technischen Leiter klar kommuniziert werden sollten. Der Informationsaustausch generell soll gefördert werden. Immer wieder genannte Stichworte, die fielen, waren „Gute Leute fördern“, „Transparenz und Vertrauen vorleben“ und „persönlicher Austausch“.

Infos zu Jörg Wirtgen

Geschäftsführer von WM Consult GmbH (Berlin), Managementberatung mit Schwerpunkt Energiebranche, studierter Wirtschaftspsychologe mit Führungserfahrung als langjähriger CEO eines börsenorientierten Unternehmens.

wirtgen@wm-consult.de  

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Thomas Armoneit
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E-Mail: t.armoneit@heimatversorger.de
Christina Hövener-Hetz
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