Digitales Ökosystem für die passgenaue Patientenversorgung der Zukunft

Um Patienten die bestmögliche Therapie zu garantieren, sollen Medizinprodukte immer besser werden. Deshalb startete 2020 das bundesweite Projekt "KIKS", das ein digitales Ökosystem für medizinische Daten mit dem Namen AIQNET entwickelt.

Künftig sollen mit AIQNET medizinische Daten austauschbar und damit für Forschung, Diagnose und Behandlung nutzbar gemacht werden. Mittels Künstlicher Intelligenz soll die Datenanalyse und Strukturierung automatisiert werden. Welche Vorteile das neue weltweite Ökosystem für Patienten, Ärzte und Hersteller bringen wird, erklärt Dr. Ina Wüstefeld, Vice President Regulatory & Medical Scientific Affairs bei der Aesculap AG im Interview.

Warum hat ein weltweit etabliertes Unternehmen wie Aesculap entschieden, sich für ein digitales Ökosystem wie AIQNET stark zu machen? Worin bestehen Ihre Vorteile?

Dr. Ina Wüstefeld: Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie mit hoher strategischer Bedeutung. Für Aesculap, als stets innovatives Unternehmen der Medizintechnik, gilt es diese Technologie in Bereichen wie z.B. Produktsicherheit, Klinischer Nutzen, Produktion, Forschung und Entwicklung einzusetzen und kontinuierlich voranzutreiben. Das Projekt ist in dieser Strategie ein wichtiger Schritt in Richtung Kunden- und Patientenzentrierung. AIQNET bietet uns nicht nur direkte ökonomische Vorteile, wie effizientere und schnellere Datenerhebungen, was unsere Produkte kontinuierlich verbessert und somit Wettbewerbsvorteile generiert, sondern auch längerfristige Partnerschaften mit Kunden und Dienstleistern.

Welche Erwartungen haben Sie an AIQNET und an die Zusammenarbeit mit anderen Partnern?

Dr. Ina Wüstefeld: Das Ökosystem soll sich sowohl für Erhebung, Analyse und Verwertung im Bereich der Diagnose, Therapie und klinischen Forschung, als auch für Innovation und Produktsicherheit etablieren. Die technische Realisierung bietet modernste Algorithmik und erlaubt dadurch ein umfassenderes Verständnis über unterschiedlichste klinische Faktoren in der Therapie. Gleichzeitig bietet es einen rechtlich sicheren Rahmen – Schutz persönlicher Daten sei hier genannt – und eine technisch sichere Infrastruktur – Stichwort Cybersecurity. Ein „Ökosystem“ lebt von seinen Akteuren – also den jetzigen und zukünftigen Projektpartnern. Unsere Erwartung ist daher eine weiterhin konstruktive und innovative Zusammenarbeit, um dem Patienten und Anwender sichere und leistungsfähige Medizinprodukte zur Verfügung zu stellen.

Wie nützt AIQNET dem Patienten?

Dr. Ina Wüstefeld: Wir erwarten, dass das neue Ökosystem die individualisierte Vorbereitung eines Patienten auf die Behandlung erlaubt. Ebenfalls ist eine Individualisierung der Behandlung denkbar. AIQNET bietet eine Verknüpfung unterschiedlichster Datenquellen, welche im Product-Life-Cycle und in Interaktion mit Patient und Anwender an diversen Stellen entstehen. Dies ermöglicht Erkenntnisse über den Einfluss biologischer und technischer Parameter auf das Behandlungsergebnis. Leidet der Patient z. B. vor dem medizinischen Eingriff an einem identifizierten Risikofaktor, so kann der Arzt vorbereitend agieren, anstatt auf eine Komplikation reagieren zu müssen. Zeigen sich z. B. gehäuft Schwächen in Produkten, so ist dies der Anlass für gezielte Produktweiterentwicklung. All diese Faktoren wirken sich schlussendlich positiv auf die Patientenversorgung aus.

Welche Aspekte des Projekts sind Ihnen besonders wichtig?

Dr. Ina Wüstefeld: Im Fokus steht bei uns der Patient und Arzt bzw. Anwender. Die „neuen“ Technologien führen uns hin zu einem beispiellosen Verständnis hinsichtlich einer bestmöglichen, ergebnisorientierten Behandlung und zukunftsorientierter Partnerschaft mit allen involvierten Beteiligten. B. Braun Aesculap mit seinem Leitsatz Sharing Expertise möchte hier Wegbereiter und Vorbild zugleich sein.

Hersteller können dadurch die Leistung und Sicherheit von Medizinprodukten, gemäß europäischer Gesetzgebung, objektiv messen und vergleichen. Die offene Plattform bietet Partnern die Möglichkeit, eigene Gesundheitsanwendungen zu entwickeln und den unterschiedlichen Nutzern einschließlich den Patienten zur Verfügung zu stellen.

Über AIQNET

AIQNET ist ein digitales Ökosystem, das die Nutzung medizinischer Daten sektorenübergreifend und datenschutzkonform ermöglicht. Koordiniert wird das Gesamtvorhaben von der BioRegio STERN Management GmbH, Stuttgart. Initiator und Konsortialführer ist die RAYLYTIC GmbH mit Sitz in Leipzig.

Das Konsortium aus 16 etablierten Unternehmen der Medizintechnik und der Gesundheitsversorgung gewann 2019 unter dem Projekt-Akronym "KIKS" den KI-Wettwettbewerb der Bundesregierung. Seit Januar 2020 entwickeln die Partner des vom BMWi geförderten Projekts die technische Infrastruktur und darauf aufbauende Anwendungen. Im Mittelpunkt steht die Strukturierung von Daten mit Hilfe künstlicher Intelligenz und die Schaffung eines rechtssicheren Rahmens. So lassen sich künftig beispielsweise Leistung und Sicherheit von Medizinprodukten objektiv und weitgehend automatisiert messen. Administrative Aufgaben der Gesundheitsversorgung, z.B. bei der Dokumentation, können durch entsprechende Anwendungen erledigt werden. Besonderes Merkmal des Projekts ist die enge Kooperation zwischen Industrie, Forschung und Versorgung.

Durch den Zugang zu technischen und wissenschaftlichen Daten mit hoher Tiefe bietet das Ökosystem künftigen Partnern die Möglichkeit, eigene Gesundheitsanwendungen mit geringem Aufwand zu entwickeln und vom rechtssicheren, validierten Rahmen von AIQNET zu profitieren.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

AIQNET
Petersstr. 32-34
04109 Leipzig
Telefon: +49 711 870354 23
http://www.aiqnet.eu

Ansprechpartner:
Eva Botzenhart-Eggstein
BioLago e.V.
Telefon: +49 7531 9215 253
E-Mail: eva.botzenhart@biolago.org
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