„Fortschritt ist kein Selbstzünder“

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– Prof. Dr. Wolfgang Reitzle fordert „technologieoffene Förderung“ neuer Antriebe
– Deutliche Nachbesserungen bei Wasserstoff-Strategie der Regierung notwendig
– Rede anläßlich des Nicolaus August Otto Awards der DEUTZ AG

Prof. Dr. Wolfgang Reitzle hat anlässlich der Verleihung des Nicolaus August Otto Awards erhebliche Nachbesserungen der Bundesregierung in ihrer Wasserstoff-Strategie gefordert. Der Vorsitzende des Board of Directors der Linde plc und – unter anderem – Aufsichtsratsvorsitzende der Continental AG: „Sieben Milliarden Euro über zehn Jahre und zwei Milliarden für internationale Kooperationen bleiben noch weit hinter dem zurück, was notwendig wäre.“

Mit Wasserstoff sei es langfristig möglich, eine klimaneutrale Mobilität zu erreichen, sagte Reitzle in seiner Rede (http://ottoaward.com). „Das alles klingt für die meisten Menschen noch immer nach Zukunftsmusik“, so Reitzle, der auf die Anfangszeiten von Nicolaus August Otto 1860 hinwies, dessen Entwicklung eines selbstzündenden Motors auch die Welt revolutioniert habe, als man nur Dampfmaschinen kannte. Ansaugen, Verdichten, Zünden und Arbeiten und dann Ausschieben – dieses Prinzip von Otto gelte auch, um das Potenzial des Wasserstoffs als Energieträger zu heben. „Deshalb brauchen wir jetzt endlich den politischen Funken, der das vorhandene Gemisch aus wissenschaftlichem Know-how und wirtschaftlicher Power zündet und unseren Wasserstoffmotor richtig auf Touren bringt.“

Reitzle mahnte an, dass sich die Politik zu einseitig auf die elektrische Mobilität konzentriert habe. Das koste Arbeitsplätze in der Industrie, schade auf gewisse Weise der Umwelt bei der Rohstoffgewinnung und verlagere oft nur den CO2-Ausstoß. „Hätte man statt der einseitigen Festlegung auf die batterie-elektrische Mobilität einen technologieoffenen Kurs eingeschlagen und den Wasserstoffantrieb für Lkw und Pkw in je ähnlicher Weise befördert, wäre man dem Ziel schon ein Stück näher, das die Bundesforschungsministerin ganz richtig formuliert hat.“

Deutschland könne weltweit der Schrittmacher bei der Wasserstoff-Technologie werden. Dazu brauche es den konsequenten Ausbau von Elektrolyse-Anlagen, entsprechende Windkraft mit bezahlbarem Strom von nicht mehr als 3 Cent pro Kw/h sowie entsprechende Pipelines für den Transport des Wasserstoffs. „Wir können den Individualverkehr revolutionieren. Wir können die Energiespeicherung und damit die Energieerzeugung auf eine wirklich grüne Grundlage stellen. Und wir können mit Wasserstoff die CO2-Bilanz der Industrie verbessern – auf lange Sicht wahrscheinlich sogar neutralisieren“, so Reitzle.

Dr. Frank Hiller, Vorstandsvorsitzender der DEUTZ AG: „Prof. Dr. Reitzle ist einer der größten Experten in Deutschland für das Thema technologieoffene Antriebe der Zukunft. Seine Rede anläßlich der Verleihung des Nicolaus August Otto Awards verstehen wir als Weckruf und Motivation für den Standort Deutschland.“

Die vollständige Rede unter: http://ottoaward.com 

Über die DEUTZ AG

Die DEUTZ AG mit Hauptsitz in Köln ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Die Kernkompetenzen des börsennotierten Unternehmens liegen in der Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service von Diesel-, Gas- und elektrifizierten Antrieben für professionelle Einsätze. Der Motorenspezialist verfügt über eine breite Produktpalette im Leistungsbereich bis 620 kW, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen, stationären Anlagen sowie Nutz- und Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommt. Mit weltweit rund 4.900 Mitarbeitern und über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern erzielte DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 1.840,0 Millionen Euro.

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