Am 1. Juli 2011 startete der Bundesfreiwilligendienst als Ergänzung zu den bestehenden Programmen Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), im Rahmen der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes. Diese Einführung haben wir damals kritisch begleitet.
„Die existierenden Freiwilligendienste haben sich absolut bewährt und sie leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Denn wer einen solchen Dienst absolviert hat, schaut nachher anders auf seine Mitmenschen,“ so Neher. Der Deutsche Caritasverband engagiert sich schon lange dafür, dass die Freiwilligendienste bessere Anerkennung finden – zum Beispiel, indem die Dienstleistenden kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können.
„Die bestehende Programme können noch attraktiver gestaltet werden,“ erklärt der Caritas-Präsident. „Das wäre zielführender als die Schaffung neuer Angebote wie ein Heimatdienst, wenn es wirklich darum geht, die Gesellschaft stärker zusammen zu bringen“.
Unverzichtbar
Bei der Caritas empfangen etwa 3.000 Einsatzstellen jedes Jahr insgesamt um die 4.000 oder BFDler und BFDlerinnen. Sie sind vor allem in Einrichtungen der Altenpflege, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, in Kindertagesstätten und Krankenhäusern tätig. Hier werden sie durch die Fachkräfte in den Einrichtungen angeleitet und begleitet. Abgerundet wird der Freiwilligendienst durch die Seminartage der Freiwilligendienstträger.
Eine Besonderheit des BFD ist, dass er allen Menschen ohne Altersgrenze offen ist. Gut ein Sechstel der Freiwilligen in katholischer Trägerschaft, also etwa 650 Menschen, nutzen jährlich die Chance, auch nach dem 27.Geburtstag noch einen Freiwilligendienst zu machen.
„Für uns ist dieser Einsatz unverzichtbar – nicht nur als unterstützende Tätigkeit in den caritativen Diensten und Einrichtungen, sondern auch menschlich, denn die Freiwilligen sind mit ihrem Engagement und der eingebrachten Zeit eine echte Bereicherung für die betreuten und begleiteten Menschen in den Einsatzstellen,“ so Thomas Günther, zuständig für die pädagogische Begleitung der rund 500 Bundesfreiwilligendienstleistenden der Caritas im Erzbistum Paderborn. „Und für die Dienstleistenden selbst sind die gesammelten Erfahrungen ein wahrer Schatz für das eigene Leben“.
Bundesweit sind bei der Caritas neben ca. 4.000 Bundesfreiwilligendienstleistende knapp 7.000 Freiwillige über den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) jedes Jahr im Einsatz. Die Webseite www.freiwilliges-jahr.de informiert über diese Angebote und Bewerbungsmodalitäten.
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