bpt-Kongress 2021: Erfolgreicher Start in die digitale Welt

Für rund 1.500 angemeldete Tierärztinnen und Tierärzte öffneten sich gestern die Pforten zum diesjährigen bpt-Kongress, der vom 28. Oktober bis 3. November letztmalig im reinen Digitalformat stattfindet, bevor im nächsten Jahr wieder die Rückkehr zur Präsenzveranstaltung geplant ist.

Bereits morgens konnten sie sich die Veranstaltungsteilnehmer auf der Kongressplattform einloggen und direkt die Hallen der Fach- und Jobmesse besuchen sowie die on-demand-Vorträge auf den Fortbildungs- und Berufspolitik-Bühnen abrufen. Um die Mittagszeit fanden dann die ersten Live-Webinare zur Kreuzbandruptur beim Hund mit über 200 Besuchern und zum Thema „Altersarmut vorprogrammiert?“ im Rahmen der Praxisführung mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

Offiziell eröffnete bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder den Kongress am Abend live aus dem Studio in der bpt-Geschäftsstelle in Frankfurt. Aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium übermittelte der Leiter der Abteilung Veterinärwesen, Prof. Dr. Dr. Schick, die Grüße der Bundesministerin und machte darauf aufmerksam, dass in Kürze das von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Gutachten zur Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) veröffentlicht wird. In der anschließenden, von bpt-Geschäftsführer Heiko Färber moderierten, berufspolitischen Diskussionsrunde widmeten sich der Politikberater Prof. Dr. Karl Jurka, die beiden neuen Tierärztinnen im Bundestag Dr. Franziska Kersten (SPD) und Dr. Ophelia Nick (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Dr. Sabine Buder vom CDU Kreisverband Barnim in Brandenburg dem Thema „Ergebnis Bundestagswahl – was bedeutet das für Tierärzte?“ Mit einem Comedy-Abend anlässlich des 60-jährigen Firmenjubiläums der Firma Eickemeyer und anschließendem Get together auf der virtuellen Dachterrasse der Kongressplattform endete der erste Kongresstag in entspannter Atmosphäre.

Das Grundkonzept der vergangenen digitalen Veranstaltungen wurde auch beim aktuellen Kongress beibehalten und noch einiges verbessert. So sind u. a. die on-demand-Sessions auf eine Stunde verkürzt, damit die Fortbildung noch besser in den Alltag integriert werden kann, und es gibt mehr Raum für Interaktion in den Live-Webinaren, um der Diskussionsfreude, die online größer als in einem vollen Saal ist, Rechnung zu tragen. Auch ein eigenes Programm für Tiermedizinische Fachangestellte ist wieder im Kongresspaket, ebenso wie der Live Career Day am 30. Oktober mit einer Fülle von Vorträgen und Diskussionsrunden rund um den tierärztlichen Arbeitsmarkt und den Einstieg ins Berufsleben. Traditionell gibt es parallel zum Kongress eine virtuelle Fachmesse mit integrierter Jobmesse, auf der sich Praxen und Tierkliniken als potenzielle Arbeitgeber vorstellen. Neu sind diesmal die Motto-Tage: Am 29. Oktober ist „Black Friday“ mit speziellen Messeangeboten und am 30. Oktober „Innovation Day“, an dem die Aussteller Neuheiten und Weiterentwicklungen präsentieren. Die beliebte Messe-Rallye lockt diesmal mit Gewinnaussichten auf drei Reisegutscheine im Wert von insgesamt 3.500 Euro.

Das Fachprogramm bietet Tierärztinnen und Tierärzten neben den klassischen Fortbildungsthemen in den Bereichen Pferd, Nutz- und Kleintier auch die Möglichkeit, einen Blick in Nischengebiete zu werfen, mit denen sie über ihre Hauptbeschäftigung hinaus oftmals konfrontiert werden. Hierzu gehören beispielsweise die Hühner in der Hobbyhaltung, das Parasitenmanagement bei kleinen Wiederkäuern vor dem Hintergrund zunehmender Anthelmintikaresistenzen, die Brutkrankheiten, Virusinfektionen und Pharmakotherapie bei Bienen oder auch das Gesundheitsmanagement in Zoos, Tiergärten und Wildparks für Praktiker, die vielleicht nebenher einen kleinen Tierpark betreuen. Beleuchtet werden darüber hinaus auch die kritischen Punkte bei der Umsetzung des neuen Tierarzneimittelgesetzes auch und gerade für Kleintierpraktiker. Als Kongress-Highlight können die Veranstaltungsteilnehmer mit dem weltweit führenden Experten für die medizinischen Risiken von Mensch-Tier-Kontakten und Zoonosen, Fabian Leendertz, der Entstehung von Zoonosen nachspüren. Die berufspolitische Abschlussdiskussion am letzten Kongresstag widmet sich dann der topaktuellen Frage, wie sich ein flächendeckender Notdienst im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, starrem Arbeitszeitkorsett, Personalmangel und geänderten Work-Live-Balance-Erwartungen sicherstellen lässt.

Was bei einem Präsenz-Kongress wegen der Parallelveranstaltungen kaum möglich ist, kann virtuell bequem nacheinander angeschaut werden, auch Live-Webinare, die verpasst wurden, stehen nachträglich als Aufzeichnung weiter zum Abruf zur Verfügung. Nach der Kongresswoche haben die Kongressteilnehmer dann noch weitere 14 Tage bis zum 17. November Zugriff auf alle Fortbildungsangebote. Die Anmeldung zum Kongress ist noch bis zum letzten Veranstaltungstag am 3. November möglich.

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