Nach der Zinserhöhung: Aktien haben den Test bestanden

Ende Oktober erholten sich die meisten Aktienmärkte der Industrieländer nach einem volatilen September rasch und näherten sich ihren Allzeithochs, beobachtet Florence Barjou, CIO von Lyxor Asset Management. Aktien profitierten von einer sehr positiven Gewinnsaison und waren damit gut gewappnet gegen potenzielle Gegenwinde, wie das nachlassende Wachstum, die hartnäckig hohe Inflation und eine drastische Anpassung der weltweiten Zinserhöhungserwartungen.

Das Wachstum habe sich sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen abgeschwächt, und die wirtschaftlichen Überraschungen für die G10-Volkswirtschaften seien nun eher negativ, so Barjou: „Nach der kräftigen Erholung von der Krise im letzten Jahr war dies zwar zu erwarten, aber vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Lieferkettenprobleme war die Abschwächung etwas ausgeprägter als von den meisten Analysten erwartet.“ Das harte Durchgreifen der chinesischen Aufsichtsbehörden gegen die Wirtschaft und die Auswirkungen des Zusammenbruchs von Evergrande auf den Immobiliensektor habe die Abwärtsrisiken für die globale Wirtschaft ebenfalls erhöht. 

„Die höher und stärker als erwartet ausgefallene Inflation, die für die Märkte von zentraler Bedeutung war, konnte risikobehaftete Anlagen nicht aus der Bahn werfen“, sagt die Lyxor-CIO. In den USA hätten die 5-Jahres-Breakeven-Renditen den höchsten Stand seit über 15 Jahren erreicht und seien kurzzeitig auf 3 % gestiegen. In Europa sei die Bewegung etwas weniger ausgeprägt gewesen, aber die von der EZB bevorzugte Messgröße, der 5-Jahres-Terminmarkt, habe 2 % überstiegen. 

Zu guter Letzt hätten die Aktienmärkte die brutale Neubewertung am kurzen Ende der Zinskurven hinter sich gelassen. „Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch eine Kombination aus aggressiven Äußerungen der Zentralbanken der Industrieländer, die bereits einen Zinserhöhungszyklus eingeleitet haben“, erläutert Florence Barjou. Die Bank of Canada beispielsweise hätte ihr Anleihekaufprogramm beendet und gleichzeitig den Zeitpunkt der Zinserhöhungen vorgezogen. Auch die Reserve Bank of Australia habe auf die hartnäckig hohen Inflationswerte mit einer Senkung ihres Zinsziels reagiert. „Was das Vereinigte Königreich anbelangt, so ließen zusätzliche wettbewerbsfeindliche Kommentare – die auf der letzten Sitzung der Bank jedoch teilweise zurückgenommen wurden – den Markt eine erste Zinserhöhung bis Ende dieses Jahres erwarten,“ so Barjou weiter.

Dass diese Neubewertung des globalen geldpolitischen Szenarios die Aktien unberührt ließ, ist laut Florence Bajou relativ beruhigend: „Nehmen wir das Beispiel der USA, so erwarten die Märkte nun zwei Zinserhöhungen im nächsten Jahr, eine davon im Juni. Unserer Meinung nach ist dies die restriktivste Haltung, welche die Fed einnehmen könnte. In der Vergangenheit erklärte die Fed stets, dass zuerst das Tapering und dann die Zinserhöhungen kommen würden – und Jerome Powell hat dies auf der FOMC-Sitzung im November noch einmal bestätigt.“ Es erscheine daher schwierig, eine dritte Zinserhöhung in 2022 durchzuführen. Was das lange Ende der Kurve betreffe, so habe sich dieses kaum bewegt, was zu einem starken ‚bear flattening‘ geführt habe. „Und das zu Recht, da eine Bewegung angesichts der hohen öffentlichen Schulden, die während der Krise angehäuft wurden, nicht tolerierbar wäre,“ urteilt Florence Barjou. „Alles in allem scheint das Risiko steigender Zinsen, das eine unserer Hauptsorgen für die Aktienmärkte war, zumindest kurzfristig nachgelassen zu haben.“ Eine kurzfristige Straffung sei bereits eingepreist, und da die Inflationszahlen bis zum Jahresende zurückgehen dürften, könne es am kurzen Ende sogar zu einer leichten Abwärtsbewegung kommen. 

„Bei den derzeit hohen Aktienbewertungen reicht dies für uns jedoch nicht aus, um unsere Aktienpositionierung wieder in den offensiveren Bereich zu verschieben,“ so Barjou. „Wir ziehen es vor, unserer neutrale Positionierung beizubehalten.“ Einige Unwägbarkeiten blieben bestehen, wie die nur aufgeschobene Schuldenobergrenze in den USA. In China, wo sich das Wachstum bereits stark verlangsame, könne die Null-Toleranz-Politik gegen Covid zusätzlichen Druck auf die globale Angebotsseite ausüben, da die Zahl der Fälle im Winter vermutlich steige. Bislang hätten sich diese Angebotsprobleme vor allem in höheren Inflationsdaten niedergeschlagen, da die Unternehmen aufgrund der starken Nachfrage ihre Preissetzungsmacht hätten schützen können. „Eine größere Auswirkung auf Wachstum und Gewinne könnte Anfang 2022 zu beobachten sein, wenn die Löhne anziehen.“ Die Unterstützung durch die Gewinnsaison werde mit Beginn des Winters nachlassen, während sich die globalen Wachstumsdaten wahrscheinlich weiter abschwächen würden. 

Bei Unternehmensanleihen wäre die Haltung jedoch anders, so Barjou: „Hier sind wir von einer untergewichtigen Positionierung auf neutral gegangen. Die Spreads sind zwar hauchdünn, aber da das Durationsrisiko zurückgegangen ist, die Ausfälle gering bleiben und die Realzinsen fest im negativen Bereich verankert sind, ziehen wir dieses Segment einer Cash-Position vor.“

Über Lyxor International Asset Management S.A.S Deutschland

Lyxor Asset Management1 und Lyxor International Asset Management2 (Lyxor Gruppe) gehören direkt bzw. indirekt zu 100 Prozent zur Société Générale. Die Lyxor Gruppe ist ein europäischer Asset Management Spezialist für alle Anlagestile – aktiv, passiv oder alternativ. Von ETFs bis hin zu Multi-Management, mit Assets under Management sowie Assets under Advisory in Höhe von 192,5 Milliarden Euro* entwickelt Lyxor innovative Anlagelösungen, um langfristigen Herausforderungen in der Vermögensverwaltung gerecht zu werden. Dank ihrer Experten sowie ihres Researchs und langjähriger quantitativer Erfahrung kombiniert Lyxor die Suche nach Performance und Risikomanagement.
1Lyxor Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP98019 zugelassen.
2 Lyxor International Asset Management S.A.S. ist von der „Autorité des marchés financiers" (französische Aufsichtsbehörde) unter der Nummer GP04024 zugelassen.
* Inklusive 23,1 Milliarden Euro Assets under Advisory. Entspricht 222,8 Milliarden US-Dollar in Assets under Management und Assets under Advisory (inklusive 26,7 Milliarden US-Dollar in Assets under Advisory). Per Ende September 2021.

Lyxor International Asset Management: Ein Vorreiter bei ETFs
Lyxor bietet seit 2001 ETFs an, länger als jeder andere europäische Emittent. Mit unserem Pioniergeist haben wir den Markt mitgestaltet, den Sie heute kennen. Wir zählen heute mit zu den größten1 und liquidesten ETF-Anbietern Europas. Unser weitreichendes Angebot umfasst alle Anlageklassen sowie einige der kostengünstigsten, effizientesten und größten ETFs in Europa2.

Wir bieten über 200 Möglichkeiten, die Märkte zu entdecken und zu erschließen. Egal, ob Sie nach einer wesentlichen Kernanlage oder nach taktischeren Möglichkeiten für einzelne Branchen oder Märkte Ausschau halten – wir haben das passende Produkt. Ganz im Sinne eines Pioniers verschieben wir mit renditesteigernden Strategien und innovativen Lösungen die Grenzen in den Bereichen Anleihen, Smart Beta sowie nachhaltigen und themenbasierten Investments.

Auf welche Pfade Sie sich auch begeben, unsere Qualitäts-Charta gibt Ihnen die Gewissheit, dass jeder ETF dieselben strengen Anforderungen hinsichtlich Performance, Risikokontrolle, Liquidität und Transparenz erfüllt.
1 Lyxor International Asset Management, Stand 31.12.2020.
2 Bloomberg. Daten stammen aus dem Zeitraum 31.12.2019 bis 31.12.2020

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Lyxor International Asset Management S.A.S Deutschland
Neue Mainzer Strasse 46-50
60311 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (69) 7174444
http://www.lyxoretf.de

Ansprechpartner:
Stefanie Henn
Edelman Deutschland
Telefon: +49 (221) 82828-127
E-Mail: teamlyxor@edelman.com
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel