Die Ausstellung Sentiments, Signes, Passions zeigt Jean-Luc Godards Film Le livre d’image als dynamische Projektion im Raum

 

 

Sentiments, Signes, Passions. Zu Godards Film Le livre d’image
Ausstellung
10. Februar–24. April 2022
Eintritt frei
Auf Deutsch und Französisch mit englischen Untertiteln
Kuratiert von Fabrice Aragno in Zusammenarbeit mit Jean-Luc Godard

In der Ausstellung Sentiments, Signes, Passions kann das Publikum ins Innere von Jean-Luc Godards Film reisen und in ihm wie in einem Wald spazieren gehen. 40 Monitore und 20 Lautsprecher lassen Le livre d’image im Raum entstehen. Das HKW zeigt die Ausstellung zum ersten Mal in Deutschland.
 
Jean-Luc Godards Film Le livre d’image (2018, ARTE-Koproduktion) ist ein politisches Filmgedicht. Der Filmemacher hat Bilder aus Film- und Zeitgeschichte in fünf Kapiteln und einem Epilog zu einer assoziativen Collage kombiniert: Ein Atompilz, IS-Flaggen, Bilder von Flucht, Vertreibung, Hinrichtungen und Krieg, aber auch von Legenden der Filmgeschichte oder Sonnenuntergängen in Tunis. Der Film wirft einen kritischen Blick auf das 20. Jahrhundert und hinterfragt die Herstellung von Bildern, Kunst, Krieg, Religion, Repräsentation und Recht.
 
Sentiments, Signes, Passions entfaltet Godards Film im Raum. Die Ausstellung wurde von Fabrice Aragno, Kameramann und Produzent von Le livre d’image, in Zusammenarbeit mit Jean-Luc Godard kuratiert. Sie greift die Unterteilung des Films in Kapitel auf, fragmentiert die Werkteile und bricht mit der linearen Form. Das Publikum kann seinen eigenen Assoziationen freien Lauf lassen und erlebt den Film über zwanzig Lautsprecher und vierzig Flachbildfernseher – Modelle von unterschiedlicher Größe und Baujahr. Im Raum treten sie miteinander in Dialog. Losgelöst von den zeitlichen und formalen Bedingungen der Kinovorführung weben Betrachtende aus Hunderten von Fragmenten eigene Resonanzen – und erleben den Film als „projection vivante“.
 
Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin: „Die Ausstellung Sentiments, Signes, Passions im Haus der Kulturen der Welt ist der wesentliche Kontrapunkt zu der besonderen Hommage, die die Berlinale Jean-Luc Godard mit drei Vorführungen in verschiedenen Sektionen des Festivals zollt: Notre Musique in Berlinale Classics, Sauve qui peut (la vie) in der Hommage an Isabelle Huppert und À Vendredi, Robinson in Encounters, in dem Godard als Hauptfigur auftritt. Wir freuen uns, die Vielfalt von Jean-Luc Godards Werk und Denken, die Vergangenheit und die Gegenwart zeigen zu können. Von seinem abgeschiedenen Zuhause in Rolle aus inspiriert der Schweizer Filmemacher immer wieder alle, die sich mit dem Kino und der Welt, die das Kino darzustellen versucht, beschäftigen. Ich freue mich darauf, diese Ausstellung zu entdecken, die mit Sicherheit Ideen und neue Bilder auslösen und eine Quelle der Inspiration für unsere Gäste sein wird."
 
Nachdem die Ausstellung im Juni 2020 beim Festival Visions du Réel in Nyon gezeigt wurde, ist sie nun erstmals in Deutschland zu sehen.
 
Mehr Informationen: hkw.de/godard

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