Erfreuliche Signale vom deutschen Pressemarkt: Tageszeitungen konsolidieren ihre Gesamtverkäufe

Zum Ende des zweiten Corona-Jahres erholt sich der deutsche Pressemarkt allmählich von den Auswirkungen, die die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf den Pressevertrieb haben. In vier Printgattungen liegen die Gesamtverkäufe über dem Ergebnis des Vorquartals. Und gegenüber dem Vorjahr fallen die Rückgänge in den aktuellen Gesamtverkäufen der einzelnen Gattungen deutlich geringer aus. Dies geht aus der aktuellen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) für das Schlussquartal 2021 hervor. Die Zahlen im Einzelnen:

Tageszeitungen

Die verkaufte Auflage der Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen lag im 4. Quartal 2021 – durchschnittlich pro Erscheinungstag – bei insgesamt 13,54 Mio. Stück. Damit steigert die Tagespresse gegenüber dem Vorquartal ihre Gesamtverkäufe um 2,74 Prozent (3/2021: 13,18 Mio. verkaufte Exemplare). Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr (4/2020: 14,06 Mio. verkaufte Exemplare) können die Tageszeitungen den Auflagenrückgang von 5,57 Prozent Ende 2020 auf aktuell 3,72 Prozent reduzieren. Im gleichen Zeitraum legten die Gesamtverkäufe der ePaper-Ausgaben von Tageszeitungen von 1,84 Mio. auf 2,06 Mio. abgesetzte Exemplare zu, ein Plus von 11,62 Prozent.

Wochenzeitungen

Auch die Wochenzeitungen können zum Jahresende 2021 mit 1,63 Mio. im Quartalsdurchschnitt pro Ausgabe verkaufter Exemplare gegenüber dem Vorquartal ihre Auflagenbilanz um ein Plus von 1,03 Prozent leicht verbessern (3/2021: 1,62 Mio. verkaufte Stück). Im Vergleich zum Vorjahr müssen sie jedoch im Schlussquartal 2021 einen Auflagenrückgang von 2,86 Prozent der Gesamtverkäufe hinnehmen (4/2020: 1,68 Mio. verkaufte Exemplare). Der Absatz von ePaper-Ausgaben der Wochenzeitungen steigt im selben Zeitraum weiter auf aktuell 0,29 Mio. Exemplare an – das ist rund ein Viertel mehr als im Vorjahr (0,23 Mio. verkaufte ePaper in 4/2020).

Publikumszeitschriften

Die Publikumszeitschriften begrenzen im Schlussquartal 2021 den Rückgang ihrer Gesamtverkäufe im Vergleich zum Vorjahr auf ein Minus von 5,52 Prozent (4/2020: 56,06 Mio. verkaufte Exemplare gegenüber 59,33 Mio. abgesetzter Stück in 4/2020). Ende 2020 lag der Rückgang der Gesamtverkäufe der Publikumspresse in Folge der Pandemie noch bei einem Minus von rund 24,83 Prozent. Der Anteil der ePaper- Verkäufe am Gesamtabsatz der Publikumspresse ist weiter auf Wachstumskurs. Aktuell sind es 2,04 Mio. ePaper-Verkäufe – rund ein Fünftel mehr als im Vorjahr (4/2020: 1,69 Mio. ePaper).

Fachzeitschriften

Die Fachzeitschriften haben im direkten Jahresvergleich einen moderaten Rückgang von 1,60 Prozent ihrer Gesamtverkäufe zu verzeichnen. Im zurückliegenden Quartal erreichten sie eine verkaufte Auflage von 8,33 Mio. Stück gegenüber 8,47 Mio. im Schlussquartal 2020. Im gleichen Zeitraum steigt ihre Gesamtverbreitung um 1,33 Prozent auf 16,02 Mio. Stück. Gegenüber dem Vorquartal liegen die Gesamtverkäufe um 1,11 Prozent und die Gesamtverbreitung der Fachpresse um 1,89 Prozent im Plus (3/2021: 8,24 Mio. verkaufte und 15,72 Mio. insgesamt verbreitete Exemplare).

Kundenzeitschriften

Der Gesamtverkauf der Kundenzeitschriften erholt sich zum Ende des zweiten Corona-Jahres von starken Einbußen und steigt gegenüber dem Vorjahr um 6,32 Prozent auf aktuell 22,87 Mio. abgesetzte Exemplare (4/2020: 21,51 Mio. verkaufte Stücke). Die Gesamtverbreitung der Kundenpresse liegt hingegen mit aktuell im Quartalsdurchschnitt insgesamt 28,90 Mio. verbreiteten Exemplaren weiter im Minus (4/2020: 30,34 Mio. Stück – ein Rückgang von 4,76 Prozent).

Paid Content

Zusätzlich zu den Verkäufen gedruckter und (identischer) ePaper-Ausgaben verkaufen deutsche Medienhäuser zu ihren Pressetiteln auch in weiter wachsender Anzahl Zugangsrechte zu ihren kostenpflichtigen Angeboten im Internet. Von den inzwischen 20 der IVW angeschlossenen Angeboten (4 überregionale und 13 regionale Tageszeitungen sowie 3 Fachmedien) wurden im 4. Quartal 2021 im Tagesdurchschnitt insgesamt 1.159.983 Nutzungsrechte verkauft.

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.

 

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