Geschichte inklusiv: Neue barrierearme Internetseite zu den nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen

Die neue Internetseite „Geschichte inklusiv“ der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde geht online. Unter der Adresse www.geschichte-inklusiv-sbg.de bietet sie erstmals die Möglichkeit, sich mit dem Themenkomplex der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen in einfacher Sprache und mit leichter Navigation online auseinanderzusetzen. Die Gedenkstätte reagiert damit auf den hohen gesellschaftlichen Nachholbedarf im Bereich der digitalen Teilhabe. Das barrierearme Informationsangebot wird am Donnerstag, 10. Februar 2022, um 16.00 Uhr freigeschaltet und im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt, an der Interessierte vor Ort in Brandenburg an der Havel (2G-Plus) oder online via Zoom teilnehmen können.

Gedenkstättenleiterin Sylvia de Pasquale: „Die Corona-Pandemie hat die großen Leerstellen im Bereich der digitalen Teilhabe drastisch vor Augen geführt. Das gilt auch für die historischen Bildung und das inklusive Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde Brandenburg an der Havel hat deshalb eine Webseite konzipiert, die Nutzerinnen und Nutzern eine barrierearme Auseinandersetzung mit der Geschichte ermöglicht. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit den Guides mit Lernschwierigkeiten der Gedenkstätte. Sie wirkten im Rahmen intensiver Workshops an der inhaltlichen Konzeption mit und wurden eng in die Entwicklung der Benutzeroberfläche eingebunden.“

Ausgehend von Brandenburg an der Havel, wird die Geschichte einer Tötungsanstalt beispielhaft erzählt. Die Webseite führt in die Lebensgeschichten der Opfer ein, nimmt aber auch Täterinnen und Täter sowie die Stadtbevölkerung in den Blick. In einem Abschnitt geht es um die Frage „Wie gehen wir heute mit dieser Geschichte um?“ Dazu werden Akteurinnen und Akteure der Erinnerungskultur vorgestellt. Die Webseite ermöglicht mithilfe von eigens produzierten Videos, historischen Fotografien und Dokumenten sowie Texten in einfacher Sprache, die man sich auch vorlesen lassen kann, vielfältige Zugänge zu komplexen historischen Sachverhalten und regt zur Reflexion der eigenen Position an.

Die barrierearme Webseite wurde mit der auf inklusive digitale Angebote spezialisierten Agentur „Erdmännchen und Bär“ entwickelt. Eigens angefertigte Visualisierungen des Illustrators Gianluca Scigliano ergänzen die Inhalte der Internetpräsentation. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 49.000 Euro. 44.000 Euro wurden im Rahmen des Programms Neustart Kultur von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bereitgestellt, weiteren 5.000 Euro stammen aus dem Haushalt der Stiftung

Donnerstag, 10. Februar 2022, 16.00 Uhr
Geschichte inklusiv: Vorstellung der neuen barrierearmen Internetseite
Begrüßung: Sylvia de Pasquale, Leiterin der Gedenkstätten Brandenburg an der Havel
Die barrierearme Webseite „Geschichte inklusiv“. Konzept und Entstehung: Clara Mansfeld, Projektleiterin und Kuratorin
Digitale, inklusive Angebote. Umsetzung der barrierearmen Webseite „Geschichte inklusiv“: Felix Bastam, Erdmännchen und Bär
„Geschichte inklusiv“. Vorgestellt und angewendet: NN, Guide in der Gedenkstätte und Clara Mansfeld, Projektleiterin und Kuratorin

Ort der Präsenzveranstaltung: Hörsaal der Medizinischen Hochschule Brandenburg, Nicolaiplatz 19 (Es gilt die 2G-Plus-Regel.)
Für Online-Teilnehmende via Zoom wird eine Simultan-Übersetzung in Einfache Sprache zur Verfügung stehen.

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