R+V-Halbjahresbilanz: Auch 2022 starke Unwetter

Unwetterschäden bleiben im 1. Halbjahr 2022 auf hohem Niveau. Die Beitragseinnahmen wachsen trotz schwierigen Umfelds moderat. Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums stiftet die R+V 1,6 Millionen Euro an zukunftsorientierte Projekte.

Ein Jahr nach der Flutkatastrophe an Ahr und Eifel sind die Schäden aus Naturereignissen weiterhin hoch. Mehr als 95.000 Elementarschäden haben bei R+V-Kundinnen und -Kunden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 bereits einen Schadenaufwand von 200 Millionen Euro verursacht. Vor allem die Stürme ´Ylenia´, ´Zeynep´ und ´Antonia´ im Februar 2022, die zu den schwersten Winterstürmen der vergangen 20 Jahre zählen, haben dazu beigetragen. R+V-Vorstandsvorsitzender Norbert Rollinger: „Der Trend vor allem regional auftretender extremer Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel, den wir seit einigen Jahren beobachten, setzt sich leider auch in diesem Jahr fort.“

Während sich im Juli 2021 Tief Bernd vor allem auf die Region Ahr und Eifel konzentrierte, haben die diesjährigen Winterstürme weite Teile Deutschlands betroffen. Die schwersten Schäden haben sie im Norden und dort insbesondere an der Nordseeküste verursacht. Im 1. Halbjahr 2021 hatten Unwetter bei den R+V-Versicherten 32.000 Schäden in Höhe von 78 Millionen Euro angerichtet. Im Gesamtjahr 2021 hatten diese ein bis dato in der R+V-Geschichte neues Rekordhoch von mehr als einer Milliarde Euro erreicht.  

Weiteres Beitragswachstum im 1. Halbjahr 2022
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die R+V Versicherung ihren Umsatz in der 1. Jahreshälfte 2022 weiter steigern. Im deutschen Erstversicherungsgeschäft legte die R+V bei den Beiträgen um 2,8 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu. Das konjunkturelle Umfeld trübte sich gegenüber dem Vorjahr allerdings deutlich ein. „Für das Gesamtjahr gehen wir von einem moderaten Wachstum auf Branchenniveau aus“, sagt R+V-Chef Rollinger. 

Fondsgebundenes Geschäft mit deutlichem Plus
Dass steigende Preise und Lieferengpässe aufgrund der weiter andauernden Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine die Menschen verunsichern, zeigt sich besonders in der Lebens- und Pensionsversicherung. So verzeichnete die R+V im 1. Halbjahr ein sehr volatiles Einmalbeitragsgeschäft, das um 3,9 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag. Dieser Rückgang konnte jedoch durch vermehrtes Geschäft mit laufenden Beiträgen kompensiert werden. In der privaten Altersvorsorge waren fondsgebundene Produkte besonders stark nachgefragt. Ihr Beitragsvolumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Sehr erfolgreich war dabei das R+V-InvestmentKonzept Duo Invest, das die R+V seit Oktober 2021 anbietet. Attraktive Renditechancen und nachhaltige Fonds, die der Fondspartner in der genossenschaftlichen Finanzgruppe, Union Investment, beisteuert, kommen hervorragend am Markt an. Insgesamt lag das Beitragsvolumen in der Lebens- und Pensionsversicherung für das 1. Halbjahr 2022 mit 4,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. 

Im Neugeschäft erreichte die R+V ein Beitragsvolumen von gut 2,8 Milliarden Euro, gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein leichtes Minus von 0,6 Prozent. Das Einmalbeitragsgeschäft ging um 3,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück, das laufende Neugeschäft legte dagegen um 9,1 Prozent auf 667 Millionen Euro zu. Das fondsgebundene Geschäft erzielte erstmals Neubeiträge von mehr als einer Milliarde Euro (+126,8 Prozent).  

R+V punktet mit Produkten und Services als Gesundheitspartner
Die R+V-Krankenversicherung setzte ihren erfolgreichen Wachstumskurs der Vorjahre weiter fort. Die Beiträge kletterten um fast 20 Prozent auf 436 Millionen Euro. Mit attraktiven Produkten und Services gelingt es der R+V, bei den Kundinnen und Kunden zu punkten und sich mehr und mehr als Gesundheitspartner ihrer Versicherten zu etablieren. So bietet die R+V seit 1. Juli 2022 neue kostenlose digitale Beratungsleistungen wie den „Family Coach“ an. In der betrieblichen Krankenversicherung hat sie einen Budgettarif eingeführt, mit dem Beschäftigte selbst entscheiden, für welche Leistungen sie ihr Budget verwenden möchten. Die versicherten Personen haben sich um 23,5 Prozent auf 1,5 Millionen erhöht. Sowohl die Anzahl der Vollversicherten (+4,5 Prozent) als auch die der Zusatzversicherten (+24,6 Prozent) verzeichnete Zuwächse. 

Kfz-Versicherung steigert Beiträge und versicherte Fahrzeuge
In der Schaden-/Unfallversicherung legte die R+V im 1. Halbjahr beim Umsatz um 4,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro zu. Die Kfz-Versicherung als größte Sparte trug mit einem Beitragsplus von 2,1 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro dazu bei. 5,1 Millionen Fahrzeuge sind inzwischen beim drittgrößten deutschen Kfz-Versicherer versichert, 54.000 mehr als zur Halbjahresbilanz 2021. 

Sehr erfolgreich hat sich das Firmenkundengeschäft weiterentwickelt. Die gesamten Beiträge lagen hier per Ende Juni 2022 mit 1,4 Milliarden Euro um 6,8 Prozent über dem Vorjahr. Ein deutliches Plus verzeichnete auch die Kreditversicherung. Hier gehört die R+V seit Jahren zu den führenden Anbietern am deutschen Markt. Die Sparte legte um 11,2 Prozent auf 392 Millionen Euro zu. 

Sehr erfreulich konnte sich auch die private Wohngebäudeversicherung um 8,5 Prozent auf 314 Millionen Euro steigern. Die anhaltenden Unwetterereignisse haben noch mehr Menschen dazu bewogen, sich gegen Naturgefahren abzusichern. Im bundesweiten Vergleich haben überdurchschnittlich viele R+V-Kundinnen und -Kunden bereits einen solchen Schutz.  

R+V fragt zu ihrem Jubiläum „Wie wollen wir künftig leben?“
Zu ihrem 100. Geburtstag im September 2022 gibt die R+V der Gesellschaft etwas zurück. Mit mehr als 1,6 Millionen Euro fördert sie nachhaltige und soziale Projekte. Statt einer Jury konnten alle R+V-Beschäftigten jeweils 100 Euro auf ihr Lieblingsprojekt setzen. Zudem waren Kundinnen und Kunden der R+V aufgerufen, auf der Projekteplattform www.mission-miteinander.de ihre Favoriten zu küren und so weitere 50.000 Euro zu verteilen. Insgesamt 1.074 Projekte haben sich beworben. Davon qualifizierten sich 339 für eine Förderung. Voraussetzung: Die Projekte mussten den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen entsprechen, sollten gemeinnützig oder gemeinwohlorientiert sein sowie ehrenamtlich vorangetrieben werden. 

Höhepunkt der Jubiläumsaktivitäten ist das Zukunftsfestival am 15. und 16. September 2022 im Wiesbadener Kongresszentrum RMCC. Mit dabei werden Experten und Expertinnen sowie Teilnehmer und Teilnehmerinnen der MissionMiteinander sein. Sie vertiefen in Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen ihre Zukunftsideen. Die Kernfrage lautet: Wie wollen wir künftig leben? Eine Zukunftsstudie in Zusammenarbeit mit der Prognos AG gibt interessante Einblicke ins Jahr 2040. 

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