WEHR DICH! Gegen sexualisierte Gewalt im Netz

Social Media, Messenger, Games – wenn Kinder und Jugendliche sich im Netz bewegen, kommen sie schnell in Kontakt mit Personen, die sie nicht wirklich kennen. Hier kommt es immer häufiger zu Cybergrooming, also das gezielte Ansprechen von Minderjährigen im Internet zur Anbahnung sexueller Kontakte. Viele dieser Cybergrooming-Fälle bleiben unerkannt und werden nicht angezeigt. Insbesondere in der Pandemie sind die Zahlen deutlich gestiegen: das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet 2020 eine Zunahme von 17,6 % gegenüber dem Vorjahr. In den nächsten Wochen stellen klicksafe und JUUUPORT im Rahmen der Kampagne #WehrDICH #GegenCybergrooming umfassende Informations- und Aufklärungsmaterialien zur Verfügung.

Die Online-Beratungsplattform JUUUPORT macht sich stark gegen Cybergrooming und startet heute die Kampagne „WEHR DICH! Gegen sexualisierte Gewalt im Netz“ in Kooperation mit der EU-Initiative klicksafe. Die bundesweite Kampagne bietet umfangreiche Materialien, die klicksafe gemeinsam mit JUUUPORT.de und mit Unterstützung der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) für Jugendliche entwickelt haben.

"Sexualisierte Gewalt im Netz ist ein wachsendes Problem", betont Dr. Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Koordinator der EU-Initiative klicksafe zum Start der Kampagne. „Daher ist es wichtig, dass klicksafe aufklärt und die notwendige Orientierung gibt. Mit den konkreten Hilfestellungen stärken wir junge Menschen und Erziehungsberechtigte im Umgang mit Cybergrooming.“

Ziel der Kampagne ist es, Jugendliche stark zu machen, sexualisierte Gewalt im Netz rechtzeitig zu erkennen und sich vor allem dagegen zu wehren. Im neuen Flyer und den dazugehörigen Videos mit den JUUUPORT-Scouts Jasmin und Stephan, die direkt über QR-Codes im Flyer aufrufbar sind, erhalten Jugendliche wichtige Tipps und Informationen. Info-Poster und Webcam-Sticker ergänzen das neue Material-Set von klicksafe.

Nach einer 2021 durchgeführten repräsentativen Befragung der Landesanstalt für Medien NRW sind 24 %, jedes vierte Kind oder Jugendlicher zwischen 8 und 18 Jahren, bereits in Kontakt mit erwachsenen Personen gekommen, die sich real treffen wollten. Jedes sechste Kind bzw. jeder sechste Jugendliche (16 %) geben an, dass ihnen von einem erwachsenen Kontakt online Gegenleistungen für intime Aufnahmen versprochen wurden.

„Wenn Heranwachsende von sexualisierter Gewalt betroffen sind, fällt es ihnen oft schwer, sich Hilfe zu suchen, da diese Erfahrungen mit Angst und Scham besetzt sind. Viele Täter:innen erpressen ihre Opfer und geben ihnen das Gefühl, selbst schuld zu sein. Damit Kinder und Jugendliche im Netz sicher unterwegs sein können, braucht es frühzeitige Prävention. Beispielsweise die Förderung ihrer Medienkompetenz und gleichzeitig die kontinuierliche Stärkung ihrer Kompetenzen zur Lebensbewältigung“, sagt Birgit Kimmel, Leiterin der EU-Initiative klicksafe.

Stephan Bronner berät auf JUUUPORT andere junge Menschen bei Problemen im Netz und sagt: „In unserer Online-Beratung bekommen wir regelmäßig Anfragen von Jugendlichen, die von sexueller Belästigung im Internet berichten. Wir raten ihnen dann z.B. die aufdringlichen Kontakte zu blockieren und die Privatsphäre-Einstellungen zu überprüfen.“ Diese und weitere Tipps geben Stephan Bronner und Scout-Kollegin Jasmin Wittmann in den Videos zur gemeinsamen Kampagne von klicksafe und JUUUPORT.

Am 15.9. starten klicksafe und JUUUPORT mit den Hashtags #WehrDICH #GegenCybergrooming in den Sozialen Medien eine neue Kampagne zum Thema Cybergrooming. Im Mittelpunkt steht die Stärkung von Kindern und Jugendlichen, so dass sie sich vor einer gezielten Kontaktanbahnung im Netz schützen und dagegen wehren können. Ziel der Kampagne „Wehr Dich! Gegen sexualisierte Gewalt im Netz“ ist es, Cybergrooming und die Strategien der Täter:innen rechtzeitig zu erkennen und für den vorsichtigen Umgang mit fremden Onlinekontakten zu sensibilisieren. Wenn Kinder und Jugendliche in Sozialen Medien online sind, müssen sie wissen, wie sie ihr eigenes Profil schützen, Kontakte melden und blockieren können. Wichtig ist zudem, dass sie Anlaufstellen kennen und gerüstet sind, sich Hilfe zu suchen, wenn sie von sexualisierter Gewalt im Netz betroffen sind.

Über klicksafe

klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Die EU-Initiative ist politisch und wirtschaftlich unabhängig und wird in Deutschland von den Medienanstalten in Rheinland-Pfalz (Koordinatorin) und in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Auf der Website finden Nutzer:innen eine Vielzahl von aktuellen Informationen, praktischen Tipps und Unterrichtsmaterial zu digitalen Diensten und Themen. Die Zielgruppen sind Lehrkräfte, Pädagog:innen, Eltern, Kinder, Jugendliche und Multiplikator:innen. klicksafe ist das nationale, deutsche Awareness-Centre und wird gefördert durch das Digital Europe Programm (DIGITAL) der Europäischen Union. Seit 2008 koordiniert klicksafe auch das Safer Internet Centre DE, dem die Internet-Hotlines von eco, FSM und jugendschutz.net sowie die Helpline Nummer gegen Kummer angehören.

Über den juuuport e.V.

JUUUPORT ist eine bundesweite Online-Beratungs- und Aufklärungsplattform für Jugendliche und junge Erwachsene, die Probleme im Netz haben. Ehrenamtlich engagierte junge Leute aus ganz Deutschland, die JUUUPORT-Scouts, beraten Gleichaltrige bei Online-Problemen wie Cybermobbing, Cybergrooming, Stress in sozialen Medien, Online-Abzocke und Datenklau und klären zu diesen Themen Schüler:innen in Online-Seminaren auf. Das Projekt wurde von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) initiiert. Getragen wird es vom JUUUPORT e.V., dem neben der NLM fünf weitere Landesmedienanstalten angehören.

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