Die Entwicklung der Fotografie

Photographic Materials. Archives and New Tools reflektiert die gegenwärtige Entwicklung des Mediums Fotografie anhand von zwei Diskursfeldern, den Werkzeugen und den Archiven.

Die Fotografie ist seit 30 Jahren mit ihrer digitalen Entgrenzung beschäftigt. Anfänglich wurde mit der Einführung von Photoshop über den Wahrheitsgehalt von Fotografie diskutiert, inzwischen stehen jedoch die Einbettung einzelner Fotos in Datenbanken, die automatische Auslesung und Bearbeitung von Bildern, die kameralose Fotografie und das Hybrid Fotografie + 3D-Erzeugnis im Mittelpunkt des Diskurses. Aus Sicht der Produzent*innen sind dabei besonders die digitalen Werkzeuge zur Bilderzeugung entscheidend, denn aus diesen neuen Tools entstehen vollkommen neue visuelle Erscheinungen.

Der Symposiumsband erforscht frühe Satellitenbilder und erste 3D-Animationen vor dem Hintergrund gegenwärtiger digitaler fotografischer Produktion. Es wird die In-Game-Fotografie als gängige fotografische Praxis vorgestellt und die (Re)Materialisierung von digitalen Fotografien fokussiert. Ebenso befinden sich die Bildarchive gegenwärtig in einer Phase der Transformation: Mit ihrer Überführung ins Digitale werden einige ethnologische Archive einer Dekolonialisierung unterzogen, das fotografische Archiv wird als Herrschaftswerkzeug durch Kontextualisierung und Vernetzung kenntlich gemacht. Außerdem werden die neuen kuratorischen Herausforderungen mit digitalen Kunstarchiven vorgestellt, denn auch hier bestimmt der Umgang mit den fotografischen Daten und ihrer Verlinkung über die zukünftige Sichtweise auf die archivierte Persönlichkeit der Künstlerinnen und Künstler.

Photographic Materials. Archives and New Tools erscheint in der Reihe edition KHM, herausgegeben von Hans-Ulrich Reck.

Alex Grein / Beate Gütschow / Susanne Holschbach / Inga Schneider (Hrsg.)Photographic Materials.
Archives and New Tools
edition KHM, Band 5

2023, 120 S., Broschur, 170 x 240 mm, dt./engl.

ISBN (Print) 978-3-86962-536-2
ISBN (PDF) 978-3-86962-537-9

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Alex Grein ist Professorin für Fotografie an der Hochschule Mainz. Sie ist Preisträgerin des MKK Stipendiums für Fotografie sowie des KunstSalon-Fotografiepreises. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im NRW-Forum Düsseldorf, in der Spinnerei Leipzig und im KIT – Kunst im Tunnel Düsseldorf gezeigt. Alex Grein ist in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter die Sammlung Philara und die Sammlung Kunsthaus NRW.

Die deutsche Künstlerin Beate Gütschow wurde neben dem Ars Viva Preis auch mit dem Otto-Dix-Preis / IBM Kunstpreis Neue Medien ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden bereits in angesehenen Ausstellungshäusern wie der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden, der Kunsthalle Nürnberg oder dem Museum of Contemporary Photography in Chicago ausgestellt. Sie befinden sich außerdem im Besitz vieler privater und öffentlicher Sammlungen, darunter die Art Collection Deutsche Börse und das Metropolitan Museum of Art in New York.

Susanne Holschbach ist Kunst- und Medienwissenschaftlerin. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Mediengeschichte und -theorie der Fotografie, Gender und visuelle Kultur, Fotografie im Kontext zeitgenössischer Kunst. Zur Zeit verwaltet sie die Professur für Kunst der Gegenwart an der Hochschule der Künste Braunschweig.

Inga Schneider ist im Artistic-Board der Internationalen Photoszene Köln und betreut dort das Artist Meets Archive-Programm. Sie realisierte freie Ausstellungsprojekte in Polen und Georgien. In der V8 Galerie in Köln zeigte sie zwischen 2008 und 2011 zeitgenössische Positionen osteuropäischer Fotografie. Neben Fragen zur Repräsentation von Frauen in der Fotografie beschäftigt sie aktuell die Partizipation junger und jüngster Akteur*innen an der (künstlerischen) Fotografie.

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