HCR künftig rein elektrisch unterwegs

Die Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (HCR) hat am 1. Februar 2023 den Beschluss für batteriebetriebene Elektromobilität als ihre zukünftige Hauptantriebstechnologie gefasst. Ab 2025 sollen grundsätzlich Elektrobusse beschafft werden, sodass perspektivisch die gesamte Busflotte nachhaltig unterwegs ist. Über die Anzahl der zu beschaffenden Elektrobusse wird bei jedem Fahrzeugerwerb nach den aktuell bestehenden Rahmenbedingungen gesondert entschieden. Im Optimalfall wird die Flotte im Jahr 2036 durch die kontinuierliche Beschaffungsstrategie emissionsfrei sein.

„Ich freue mich sehr über das starke Signal der HCR für eine nachhaltige und klimaneutrale Mobilität in Herne. Mit der vollständigen Elektrifizierung ihrer Flotte leistet die HCR in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Erreichen unserer ehrgeizigen Klimaziele“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

Bereits seit 2020 sind bei der HCR zwei E-Solobusse des chinesischen Herstellers BYD unterwegs, die seither circa 185.000 Kilometer zurückgelegt haben. Voraussichtlich im April 2023 werden die nächsten vier E-Solobusse des niederländischen Herstellers Ebusco auf dem Betriebshof eintreffen. Die HCR hat die Beschaffung von zwei weiteren Elektro-Gelenkbussen für das Jahr 2024 beschlossen.

Die Elektrifizierung der derzeit 73 Busse umfassenden Flotte erfordert umfangreiche Umbaumaßnahmen am Betriebshof. Eine von der HCR in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie enthält Lösungen für die Energieversorgung und -verteilung und den Ausbau notwendiger Ladeinfrastruktur. Das heimische Nahverkehrsunternehmen erhielt bei der Studienerstellung maßgebliche Unterstützung von den Stadtwerken Herne. „Es ist ein großer Vorteil, dass wir den Standort unseres Betriebshofes für die Umstellung der Busflotte nicht aufgeben müssen, sondern ihn – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – modernisieren können. Die Umrüstung des Betriebshofes schafft die Grundlage eines emissionsfreien öffentlichen Nahverkehrs“, so HCR-Geschäftsführer Karsten Krüger. Auf dem Betriebshof soll eine Depotladung mittels Stromabnehmern auf dem Dach der Fahrzeuge, sogenannter Pantographen, platzsparend erfolgen. Die vorgesehene Depotladung mit niedrigerer Leistung schont die Batterie, verlängert dadurch ihre Lebenszeit und den Garantieanspruch.

Die Kosten für den Umbau des Betriebshofes betragen voraussichtlich circa sechs Millionen Euro. Die Umbaumaßnahmen am Betriebshof erfolgen in zwei Baustufen und sind grundsätzlich zu 90 Prozent förderfähig.

Hintergrund

Die Elektrifizierung der Flotte ist durch die europäische und nationale Gesetzgebung vorgegeben: Bis 2025 müssen 45 Prozent neubeschaffter Busse emissionsarm oder -frei sein, bis 2030 müssen es 65 Prozent sein. Mit ihrem Ziel, ab 2025 nur noch batteriebetriebene Elektrobusse zu favorisieren, geht die HCR weit über den gesetzlich geforderten Rahmen hinaus.

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