ZdK-Präsidentin zur Welternährungskrise: „Wir brauchen mehr Engagement des Globalen Nordens”

Angesichts der grassierenden Welternährungskrise fordert Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), mehr Engagement des Globalen Nordens. "Wir sehen Dürren, Überflutungen, kriegsgetriebene Inflation. Und wir sehen die Gelder für das World Food Programme (WFP) und die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen schwinden. Der Norden ist Hauptverursacher von klimakrisenbedingten Schäden. Nun müssen wir auch die Mittel bereitzustellen, um den Hunger zu stillen."

Das sagte die ZdK-Präsidentin heute vor dem Hauptausschuss. Die Vereinten Nationen sähen sich zu Rationierungen gezwungen, die die Menschen in den vulnerabelsten, von Gewalt und Konflikten geplagten Regionen der Welt träfen. "Das versetzt die Betroffenen in große Ängste und konkrete Not."

Bereits im vergangenen Jahr hatte das ZdK einen humanitären Kraftakt gefordert, um den Hunger einzudämmen. "Trotz enormer Anstrengungen, an denen sich auch die Bundesregierung umfangreich beteiligte, besteht die Not fort", sagte Irme Stetter-Karp. Sie habe sich deshalb in einem Brief an Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gewandt. Darin appelliere sie an die Ministerin, "trotz der angespannten Haushaltslage erneut eine finanzielle Aufstockung vorzunehmen und sich auch international dafür einzusetzen, dass weitere Mittel bereitgestellt werden." Über Finanztransfers hinaus brauche es "Perspektiven und Schritte hin zu einer resilienteren und gerechteren Welt, in der Nahrungsmittelentzug kein Instrument der modernen Kriegsführung mehr sein kann." Stetter-Karp begrüßt die Einrichtung des Bündnisses für globale Ernährungssicherheit, an dem über hundert Staaten und internationale Organisationen beteiligt sind. "Dieses Bündnis kann schnell und zielgerichtet auf Krisen reagieren", so die ZdK-Präsidentin.

Darüber hinaus bedürfe es globaler Handelsbeziehungen, die allen Menschen dienen und die planetaren Grenzen respektieren, betonte sie. "Wir müssen eine gemeinwohlorientierte Agrarrevolution im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auf den Weg bringen, indem wir ländliche Räume fördern und bäuerliche Kleinbetriebe, die soziale und ökologische Landwirtschaft betreiben, umfassend unterstützen. Nur so schaffen wir Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität, nur so erreichen wir die Klimaziele." Dies habe auch der in dieser Woche vorgestellte Synthesebericht des Sechsten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bestätigt. "Der Weltklimarat zeigt uns auf, wie winzig das Zeitfenster geworden ist, um die katastrophalsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden, und mahnt uns, endlich von der Erkenntnis zur Umsetzung zu kommen – in allen Sektoren, auch in der Landwirtschaft."

Im März 2019 hatte das ZdK in einem agrarpolitischen Grundsatzpapier festgehalten: "Eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft kann nur gelingen, wenn sie ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich ist und ihrer Verantwortung gegenüber allen auf der Erde lebenden Menschen und Geschöpfen gerecht wird."

Über Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Generalsekretariat

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Die Mitglieder fassen ihre Entschlüsse in eigener Verantwortung und sind dabei von Beschlüssen anderer Gremien unabhängig.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Generalsekretariat
Schönhauser Allee 182
10119 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 166 380 – 600
http://www.zdk.de

Ansprechpartner:
Britta Baas
Pressesprecherin
Telefon: 030166380630
E-Mail: britta.baas@zdk.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel