In der von der DENEFF in Auftrag gegebenen Studie heißt es, dass innerhalb der deutschen Industrie Effizienzpotenziale entsprechend 44 Prozent ihres aktuellen Energiebedarfs (410 von 940 Terawattstunden) mit standardmäßig verfügbaren Energieeffizienz-Technologien und bei hoher wirtschaftlicher Zusatzrendite erschlossen werden könnten – und zwar ohne Produktionseinschränkungen. Während einige Unternehmen ihre “Hausaufgaben” bereits gemacht hätten, lägen in anderen noch erhebliche Potenziale brach. „Diese 410 Terawattstunden entsprechen in der Größenordnung etwa der Stromproduktion von acht großen Kern- oder Kohlekraftwerken plus der Kapazität von vier der sechs neuen LNG-Terminals.", sagt Jörg Meyer, Professor für Energiemanagement und Energietechnik und Mitautor der Studie. Christian Noll ergänzt: "Die Diskussion über weitere Laufzeitverlängerungen von Kernkraftwerken wäre noch unnötiger, wären diese Potenziale bereits frühzeitig adressiert worden.". Aufgrund fehlender politischer Rahmenbedingungen würde ein Großteil dieser Energieeffizienzpotenziale aber bislang nicht erschlossen. Es sei daher umso wichtiger, im Rahmen des kommenden Energieeffizienzgesetzes Planungssicherheit für Unternehmen und ihre Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen zu schaffen.
Die EU hat mit dem neuen Beschluss zur europäischen Energieeffizienzrichtlinie verbindliche Energieeffizienzziele für 2030 vorgelegt, denen Deutschland nun gesetzgeberisch nachkommen müsse. Der Verband bewerte es deshalb als eine gute Nachricht, dass die Bundesregierung im deutschen Energieeffizienzgesetz erstmals verbindliche Ziele vorsehe. Laut offiziellem Referentenentwurf müssten und könnten alle Sektoren zum gesamtgesellschaftlichen Einsparziel beitragen. Die DENEFF hatte diese Woche zum Referentenentwurf des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Stellung genommen.
“Für die deutsche Wirtschaft geht es jetzt darum, ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten und durch Energieeffizienz weiter auszubauen. Auf der Hannover Messe sehen wir wieder: Das ist eine Kernkompetenz vieler deutscher Lösungsanbieter! Mit einem klaren Rahmen für deutlichere Effizienzsteigerungen schaffen wir es, Wachstum und Energieverbrauch noch weiter voneinander zu entkoppeln.“, betont Noll.
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