Jugendprojekt startet nach Mastbruch neu durch

Es geschah vor zehn Tagen zur Travemünder Woche: Die junge Crew der „Protest“, einer Zefir 331, aus Wismar war auf hartem Am-Wind-Kurs. Zweiter Tag der Deutschen Meisterschaft, finale Vorbereitung für die ORC Worlds 2023 vor Kiel. Der Wind trieb mit kräftigen Stößen über den Kurs, die Crew hing im Relingsdraht – den Blick nach Luv, Gewicht auf der Kante. Von vorn wurden die Böen angesagt. „3, 2, 1!“ Und plötzlich war der Druck weg. „Das Boot richtete sich auf, wir drehten uns um, aber der Blick ging ins Leere. Da war kein Segel und kein Rigg mehr“, berichtete Trimmer Felix Schießer.

Der Mast war doppelt gebrochen: direkt an Deck und auf zwei Meter Höhe. „Wir rätseln, wie das passieren konnte. Im letzten Jahr haben wir das Projekt gestartet, die Yacht komplett überholt. Der Mast ist aus diesem Jahr und das Boot in einem sehr guten Zustand“, sagte Schießer. Nach dem Mastbruch musste das Team eine schwere Entscheidung treffen: Um das Boot nicht zu gefährden, wurden die Wanten und Stage gekappt, Rigg und Segel der See überlassen.“ Danach ging es per Motor in den Hafen. Plötzlich stand das Projekt, eine Jugendmannschaft des YC Wismar an den Start der WM zu bringen, vor dem Nichts: Der Mast geknickt! Der Traum von der WM geplatzt? Die jungen Wismarer um Skipper Tim Eigendorf und Trimmer Felix Schießer schalteten um auf Optimismus. Schießer: „Wir geben nicht auf. Die WM ist unser Traum, daran halten wir fest.“

Szenenwechsel: gleiche Crew, anderes Boot, frischer Mut. Eigendorf und seine Mannschaft haben es geschafft. Sie sind angekommen im Olympiazentrum von Kiel-Schilksee, bereiten die Farr30 „Charly Whisky“ auf die Rennen vor. Der Lübecker Christoph Weßler hat dem Team sein Boot zur Verfügung gestellt. „Wir kamen mit Christoph zur Travemünder Woche nach dem Passat-Abend ins Gespräch. Er nahm mich zur Seite, obwohl wir uns vorher gar nicht gekannt haben, und sagte: ‚Ihr könnt mein Boot haben. Macht das mal mit der WM!’“, wurde Schießer von dem Angebot völlig überrascht.

Weßler selbst wurde von seiner spontanen Entscheidung überrollt: „Als auf der ‚Protest‘ der Mast brach, waren wir nicht weit weg. Und als ich die Mannschaft kennenlernte, war sie den Tränen nahe. Nach dem Angebot musste ich aber erst einmal checken, ob es mit der Versicherung überhaupt klappt.“ Das war aber kein Problem, und so ging der Deal über die Bühne. Nach der Travemünder Woche wurde die Yacht übergeben. Doch es stand noch eine Menge Arbeit an, und Weßler ist beeindruckt von der Crew: „Das ist irre: Die sind so jung und wissen doch genau, was sie wollen und was sie tun müssen. In den vergangenen Tagen haben sie die Yacht fast runderneuert. Dabei gab es so viel weitere Hilfe von anderen Farr30-Crews, dass das WM-Projekt fast zu einer Gemeinschaftssache geworden ist. Ich bin froh, das gemacht zu haben. Es macht richtig Spaß.“

Vor allem aber war die junge Mannschaft gefordert. Nach der nächtlichen Überführung am Montag nach Kiel ging es direkt für eine aktuelle Wasservermessung an den Kran, um statt des Standard-Messbriefs für eine Farr30 einen ORC-Messbrief zu bekommen. Und es stand noch mehr Arbeit an. Die Crew erneuerte Relingstützen und Relingdrähte, baute ein Tuff-Luff-Profil-Vorstag von der „Matchbox“ (Torsten Habicht) an und bekam von Harald Brüning von der „Topas“ neue Vorsegel. Schießer: „Wir sind super glücklich, haben jetzt ein konkurrenzfähiges Boot. Durch die Unterstützung, das Leihmaterial und unsere Eigenarbeit konnten wir die Kosten gering halten. Jetzt müssen wir uns noch etwas eingewöhnen, denn die Farr30 fährt sich etwas filigraner, außerdem müssen wir uns von Gennaker auf Spinnaker umstellen. Aber grundsätzlich können wir unsere Positionen beibehalten. Wir freuen uns auf das Practice Race am Sonntag und dann den Start am Montag.“

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