12. „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ vergeben

Zum zwölften Mal wurde heute, 2. Oktober, der „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ vergeben, in diesem Jahr erstmals gemeinsam von Stadt und Region Hannover. Insgesamt standen Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Bewerben konnten sich Unternehmen aus der gesamten Region. Die Preisträger*innen sind in diesem Jahr die Unternehmen SKM GmbH und HOTBOXXX GmbH.

 „Wir freuen uns sehr, erstmals gemeinsam mit der Region Hannover zwei Unternehmen und deren Leistungen in Bezug auf Inklusion im Betrieb auszuzeichnen. Der Förderpreis ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg Hannovers zu einer inklusiven Stadt. Wir bauen öffentliche Gebäude barrierefrei aus, erarbeiten inklusive Konzepte für Kitas und Schulen und setzen uns auch für gute Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen ein. Mit dem Förderpreis ‚Inklusion in der Wirtschaft‘ unterstützen wir die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben besonders von Menschen mit Behinderung und hoffen, dass das beispielhafte Engagement der heutigen Preisträger*innen viele weitere Unternehmen inspiriert“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay im Rahmen der Preisverleihung.

„Menschen mit Behinderungen sind eine Bereicherung für den Arbeitsmarkt und es wird Zeit, dass das anerkannt wird. Wir können nicht einerseits über den Fachkräftemangel diskutieren und andererseits das Potenzial ignorieren, das Menschen mit Behinderung bieten. Mit dem Förderpreis möchten wir genau darauf aufmerksam machen und gemeinsam mit der Landeshauptstadt Betriebe auszeichnen, die zeigen, wie es funktioniert. Die ausgezeichneten Unternehmer*innen sind Vorbilder für alle Arbeitgeber*innen in der Region und wir hoffen, dass viele weitere Betriebe diesen Beispielen folgen werden. Sie zeigen exemplarisch, dass Inklusion eine doppelte Chance ist: als berufliche Teilhabe- und Entwicklungsmöglichkeit für Menschen mit Handicap und als eine Antwort auf den zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangel,“ erläuterte Regionspräsident Steffen Krach aus diesem Anlass.

Das Unternehmen SKM GmbH ist wachsend auf dem Branchenmarkt „Schaltanlagenbau“ der Niederspannungstechnik. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter*innen, zehn Prozent von ihnen mit einer Schwerbehinderung, und ist seit mittlerweile 25 Jahren erfolgreich im Geschäft. Das Herzensanliegen der beiden Geschäftsführer Robin Sprengberg und Robert Menze: „Jeder verdient eine Chance – auch eine zweite“. Das Unternehmen zeigt, wie wertvoll und zukunftsorientiert eine systematische Konzeption der Inklusion funktioniert: 2019 wurde ein barrierefreies Firmengebäude gebaut, die Arbeitsplätze sind der jeweiligen Situation angepasst, Arbeiten findet teilweise im Sitzen statt, damit sich die Mitarbeitenden nicht körperlich überanstrengen. Die Chefs legen viel Wert darauf, dass die Mitarbeitenden mit Behinderung immer Ansprechpersonen greifbar haben und genügend Zeit zur Bewältigung der Aufgabe gegeben wird – und gleichzeitig die schrittweise Förderung der Selbstständigkeit gefördert wird.  

Die Firma HOTBOXXX ist ein innovatives Start-up Unternehmen im Bereich Fast-Food, das seit Ende 2021 mittlerweile elf Klappautomaten betreibt. Die Kund*innen haben die Auswahl aus fünfzig verschiedenen Produkten und können diese gegen Bargeld oder auch kontaktlos erwerben. Zur Palette gehören u.a. Chicken Nuggets und verschiedene Burger. Bereits bei der Unternehmensgründung wurde ein wichtiger Schwerpunkt auf das Thema Inklusion gelegt. Hierbei beschäftigte sich das Unternehmen intensiv damit, welche besonderen Herausforderungen Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung im Alltag haben, wie sie den täglichen Arbeitsweg absolvieren und was sie von ihrem künftigen Arbeitgeber erwarten. Aktuell sind unter den 12 Mitarbeiter*innen 75 Prozent mit Einschränkungen beschäftigt. Die Jury war der Ansicht, dass dieses Unternehmen das Thema Inklusion fest in ihrer Unternehmenskultur verankert hat.

Im Rahmen der Preisverleihung wurde auch die einstimmige Entscheidung der Jury gewürdigt. Die Jury bestand aus Mitgliedern der Regionsversammlung und des Rates, der Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Region und der LHH, Mitarbeiter*innen der Region und der LHH sowie Vertreter*innen von Behindertenverbänden und der Arbeitsverwaltung.

Statements:

Anja Ritschel, Wirtschafts-und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover: „Der Förderpreis zeigt auf, wie es gelingt, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten und zum Unternehmenserfolg beitragen. Inklusion ist und bleibt ein zentrales Thema – sie ist Chance und Herausforderung zugleich und kann nur gemeinschaftlich funktionieren. Wie diese Herausforderung völlig unabhängig von der Größe eines Unternehmens angenommen und die Chancen genutzt werden, zeigen auf beeindruckende Weise die diesjährigen Preisträger*innen“.

Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover: „Die diesjährig ausgezeichneten Unternehmen eint, dass sie Inklusion vorbildlich vorleben und systematisch in ihrem Betrieb und ihrer Personalentwicklung verankern. Besonders freut uns, dass nachhaltig Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden – von dem beeindruckenden persönlichen Engagement für den Einzelfall bis hin zu den ausgezeichneten systematischen Inklusionskonzepten für einen signifikanten und wachsenden Teil der Belegschaft.“

Andreas Mangelsdorf, Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Hannover: „Die Teilhabe am Arbeitsleben ist für Menschen mit Behinderung von besonderer Bedeutung. Der ‚Förderpreis Inklusion in der Wirtschaft‘ soll helfen, die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, weitere Unternehmen zur Nachahmung anregen und insbesondere dafür sensibilisieren, welches Potenzial an qualifizierten Mitarbeiter*innen Menschen mit Behinderung bieten.“

Sylvia Thiel, Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Region Hannover: „Die unterschiedlichen Bewerbungen um den diesjährigen Förderpreis zeigen, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen. Alle Bewerber*innen haben die Inklusion von Menschen mit Behinderung für sich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angenommen. Als Beauftragte der Region Hannover freut es mich sehr, dass die Kooperation mit der Stadt Hannover zu einem gemeinsamen Förderpreis gelungen ist.

Hintergrundinformation:

Für Menschen mit Behinderung den Zugang auf den Arbeitsmarkt verbessern und damit Teilhabe am Arbeitsleben sichern – dafür steht der Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft. Der Inklusionspreis richtet sich an Betriebe, Geschäfte und Unternehmen, die mit innovativen Konzepten barrierefreie Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen oder erhalten und ihnen so ein selbstbestimmtes Erwerbsleben ermöglichen. Auch Gründungsansätze mit inklusiven Zielen können prämiert werden.

Bisherige Preisträger*innen:

2011 – Novuprint, Agentur für Mediendesign, Werbung, Publikationen GmbH, und John + Bamberg GmbH & Co.KG, Orthopädische Werkstatt

2012 – AfB gGmbH, Arbeit für Menschen mit Behinderungen

2013 – Daimler AG, Mercedes-Benz Niederlassung/Logistik Center Hannover

2014 – amara, Schulen für Naturheilkunde und Heilpraxis GmbH

2015 – Kretschmar GmbH, Moderne Schaumstoffverarbeitung in jeder Form

2016 – „DIE PRAXIS“ NeuroConcept, Krankengymnastik und Physiotherapie, Massage und „FreuDie“, Freudenberg Dienstleistungen

2017 – CM Systemhaus GmbH – IT-Dienstleister

2018 – INDIVIDUAL Automobilsysteme c/o European Van Service GmbH und Klauenberg GmbH, Bau- und Möbeltischlerei

2019 – Bäckerei Göing und Volkswagen Nutzfahrzeuge

2020 – Anna Blume gem.GmbH – Inklusives Kulturcafé Anna Blume und

essBAr GmbH & Co.KG

2022 Pro Beruf Service gGmbH – Betriebskantine der Region Hannover

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