Standing Ovations für die Staatskapelle Berlin in Toronto, Chicago, New York und Philadelphia mit Giedrė Šlekytė, Jakub Hrůša und Yannick Nézet-Séguin

Drei Dirigent:innen, vier Musikzentren in Nordamerika, sechs mit Standing Ovations gefeierte Konzerte: Seit gestern sind die Musiker:innen der Staatskapelle Berlin von ihrer sehr erfolgreichen Tournee in Kanada und den USA zurück, die das Orchester vom 25. November bis 3. Dezember mit den vier Sinfonien von Johannes Brahms nach Toronto, Chicago, New York und Philadelphia führte.

Nachdem Daniel Barenboim die Nordamerika-Tournee der Staatskapelle Berlin bedauerlicherweise aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, wurde eine in der über 450-jährigen Geschichte des Orchesters einmalige Lösung gefunden: Mit Giedrė Šlekytė, Jakub Hrůša und Yannick Nézet-Séguin haben gleich drei herausragende Dirigent:innen die Konzerte übernommen und für drei unterschiedliche, spannende musikalische Begegnungen gesorgt. Alle sechs Konzerte wurden vom Publikum minutenlang enthusiastisch gefeiert.

»Dass Daniel Barenboim bei dieser Tournee nicht wie geplant dabei sein konnte, war selbstverständlich sehr bedauerlich – wir, die Veranstalter in Kanada und den USA und die Dirigent:innen haben an ihn gedacht und wünschen ihm weiterhin von Herzen gute Besserung! Mein großer Dank gilt allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dennoch eine solch einzigartige und musikalisch herausragende Tournee zu ermöglichen, allen voran Giedrė Šlekytė, Jakub Hrůša und Yannick Nézet-Séguin. Es war eine unglaublich tolle Erfahrung für die Staatskapelle Berlin, auf einer internationalen Konzertreise in einem so dichten Zeitraum mit drei Dirigent:innen zusammenzuarbeiten, die in kürzester Zeit alle sehr unterschiedliche und extrem spannende Interpretationen mit dem Orchester herausgearbeitet haben. Der wunderbare Klang der Staatskapelle Berlin aber blieb. Das war ‚spontanes‘ Musizieren auf allerhöchstem Niveau und etwas, das man in dieser Form kaum planen kann. Das etwas Besonderes in der Luft lag, zeigten die Reaktionen des Publikums. Mit allen drei Begegnungen wurde in den letzten Tagen der Grundstein für musikalische Partnerschaften gelegt, die für die Zukunft von größter Wichtigkeit sind und fortgesetzt werden sollen!«, so Matthias Schulz.

Die Tournee begann am 25. und 26. November in Toronto mit einem dreifachen Debüt: Die beiden ausverkauften Auftaktkonzerte in der Koerner Hall waren die ersten Auftritte der Staatskapelle Berlin in Kanada überhaupt. Die international gefragte litauische Dirigentin Giedrė Šlekytė gab ihr Nordamerika-Debüt – gleichzeitig war damit erstmals eine Dirigentin am Pult des Orchesters bei einer internationalen Gastspielreise zu erleben.

Am 28. November, nur wenige Wochen nach seinem US-Operndebüt mit JENŮFA an der Lyric Opera of Chicago und als regelmäßiger Gastdirigent des Chicago Symphony Orchestra, gab Jakub Hrůša in Chicago sein gefeiertes Debüt mit der Staatskapelle Berlin im ausverkauften Chicago Symphony Center. Die Chicago Tribune schreibt dazu: »Hrůša’s pinch hit a grand slam … The Staatskapelle performs like you can hear their hearts. That shouldn’t be as rare as it is… then came a DNA-shuffling fourth movement, one which vowed to change the way one hears that glorious music forever.«

Bei den ausverkauften Konzerten in der New Yorker Carnegie Hall am 30. November und 1. Dezember sowie in der Verizon Hall at the Kimmel Center for the Performing Arts in Philadelphia am 3. Dezember kam es zu einem lang erwarteten und fulminanten Wiedersehen: Yannick Nézet-Séguin, Musikalischer und Künstlerischer Leiter des Philadelphia Orchestra sowie Musikdirektor des Orchestre Métropolitain und der Metropolitan Opera, kehrte zum ersten Mal seit zehn Jahren an das Pult der Staatskapelle Berlin zurück: »Yannick Nézet-Séguin offers lush Brahms«, so die Financial Times.

In Philadelphia war die Staatskapelle Berlin das erste internationale Orchester, das seit der Pandemie wieder zu Gast war. Auf die Wichtigkeit solcher kulturellen Begegnungen gerade in heutigen Zeiten, wies der Philadelphia Inquirer hin: »Philadelphia should be seeing other orchestras. This ensemble from Berlin showed us why… Cross-cultural experiences like this are absolutely critical in our age of political fracturing and social media siloing. Some of the differences between Staastkapelle Berlin and Verizon Hall’s resident orchestra were visually arresting: French horn players who floated their bells a few inches off their laps (as opposed to their American counterparts who keep them planted), and an ensemble of musicians who, at the end of the concert, all turned to each other for physical embraces and to thank one another. Musically… on this night in this program, the Staatskapelle Berlin came across a young, nimble ensemble with a pleasing, transparent sound.«

Zurück in Berlin, ist die Staatskapelle Berlin u.a. ab dem 16. Dezember mit Richard Strauss‘ DER ROSENKAVALIER unter der musikalischen Leitung von Joana Mallwitz zu erleben, die mit der Wiederaufnahme ihr Hausdebüt gibt. »Einen prächtigeren, geschmackvolleren, opulenteren ›Rosenkavalier‹ hat man kaum je gesehen.«, schrieb die Süddeutsche Zeitung nach der Premiere 2020 über André Heller Hellers Inszenierung. Die Hauptpartien singen Julia Kleiter, Günther Groissböck, Marina Prudenskaya, Roman Trekel, Golda Schultz und Anna Samuil, darüber hinaus ist eine ganze Reihe von Mitgliedern des Internationalen Opernstudios beteiligt: Friedrich Hamel, Gonzalo Quinchahual, Dionysios Avgerinos, Johan Krogius und Regina Koncz.

Ab dem 15. Dezember ist Giacomo Puccinis Klassiker zur Weihnachtszeit LA BOHÈME inszeniert von der australischen Regisseurin Lindy Hume wieder Unter den Linden zu erleben, die Aufführung am 28. Dezember wird die 100. Vorstellung dieser Produktion sein. Ensemblemitglied Victoria Randem gibt in dieser Wiederaufnahme als Musetta ihr Rollendebüt und es kehrt Massimo Zanetti, der LA BOHÈME bereits in der vergangenen Spielzeit dirigierte, an das Pult der Staatskapelle zurück. Die Partie der Mimì singt Irina Lungo, weitere Soli übernehmen Freddie De Tommaso, George Petean, Gyula Orendt, Grigory Shkarupa, Johan Krogius sowie Olaf Bär. Es singen der Staatsopernchor sowie der Kinderchor der Staatsoper.

Zwischen den Jahren steht neben DER ROSENKAVALIER und LA BOHÈME mit Mozarts DIE ZAUBERFLÖTE ein weiterer Klassiker auf dem Programm.

Am 31. Dezember und 1. Januar spielt die Staatskapelle Berlin nach ihrer Nordamerika-Tournee mit den vier Brahms-Sinfonien ihre ersten Sinfoniekonzerte zurück in Berlin: Mit Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 in d-Moll op. 125 gestaltet sie unter der Leitung von Jaap van Zweden zusammen mit dem Staatsopernchor mit dem KONZERT ZUM JAHRESWECHSEL den Beschluss des Jahres 2023 und den Auftakt zum neuen Jahr 2024. Als Solist:innen singen Simone Schneider, Marina Prudenskaya, Klaus Florian Vogt und Christof Fischesser.

Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden, insbesondere den American Friends, und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation für ihre Unterstützung.

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