Barbara Probst. Subjective Evidence (24.02.–16.06.2024) / Woher kommst du? Wie Kunst in die Sammlung gelangt (24.02.–17.11.2024)

«Woher kommst du?» – Je nach Kontext ist diese Frage problematisch. Für die Provenienzforschung ist sie jedoch zentral. Die diesjährige Sammlungsausstellung zeigt, wie Werke ins Museum gelangen. Fragen nach der Herkunft eines Kunstwerkes werden ebenso behandelt wie die Erweiterung der Sammlung trotz knapper finanzieller Mittel. Wie kommt es zu Schenkungen? Was ist ein Vorlass? Wie ist eine Dauerleihgabe vertraglich geregelt? Die Bedingungen, zu denen Werke ihren Weg ins Museum finden, sind so vielfältig wie ihre Entstehungsgeschichte.

Die Ausstellung präsentiert anhand der Begriffe «Ankauf», «Dauerleihgabe», «Heimat», «In Situ», «Leftover», «Provenienz» und «Schenkung» beispielhaft Wege der Kunst in die Sammlung. Die Werke von Irma Ineichen, Otto Lehman, Rudolf Blättler oder Ugo Rondinone zeigen, wie die Lebenswelt, die Heimat, das künstlerische Schaffen beeinflusst. Diese Werke können beispielsweise der «Innerschweizer Innerlichkeit» zugerechnet werden: Unter diesem Begriff wird Anfang der 1970er-Jahre eine Tendenz zur Introvertiertheit in der Zentralschweizer Kunstszene benannt. Diese äussert sich thematisch in einer Darstellung innerer Zustände, Bilder, Stimmungen und Empfindungen. So widerspiegelt Atelier in Paris von Irma Ineichen den Rückzug ins Atelier mit Fokus auf ihre direkte Umgebung. Otto Lehmanns energische Bleistiftzeichnungen verweisen auf seelische Erschütterungen und Spannungen.

«In Situ» versammelt Werke, die in Beziehung zu einem Ort entstehen. So fotografiert Jeff Wall Restoration während seiner Ausstellungsvorbereitung im Kunstmuseum Luzern 1993. Der Künstler inszeniert den Restaurierungsbeginn des Bourbaki Panoramas. Rémy Markowitschs Video Exploseum setzt sich mit der Ausstellungsgeschichte des Kunstmuseums Luzern und dem ehemaligen Museumsgebäude auseinander.

«Ankauf», «Dauerleihgabe» und «Schenkung» geben Einblick in die Abläufe eines Museums, denn das Sammeln ist eine unserer Hauptaufgaben. Dem Kunstmuseum Luzern steht ein Ankaufsbudget von jährlich CHF 50’000 zur Verfügung. In Anbetracht der schwindelerregenden Preise des Kunstmarktes ist dies ein äusserst bescheidener Betrag. Deshalb ist das Museum auf Unterstützung, Dauerleihgaben und Schenkungen durch öffentliche Hand, Stiftungen, Private oder Künstler:innen angewiesen.

Ein Raum ist dem Thema «Provenienz» gewidmet. Die Provenienzforschung recherchiert die Herkunft von Kunstwerken. Die Ausstellung stellt unter anderem noch nicht vollständig geklärte Fälle aus der Sammlung des Kunstmuseums Luzern vor. Anhand eines aktuellen Restitutionsgesuchs wird vermittelt, wie ein Museum vorgeht bei der Suche nach einer gerechten und fairen Lösung.

Mit Ian Anüll, Karl Ballmer, Ferdinand Baudrexler, Rudolf Blättler, Katinka Bock, Louise-Cathérine Breslau, Luciano Castelli, Lovis Corinth, Maurice de Vlaminck, Raoul Dufy, Roland Duss, Terry Fox, Anton Henning, Ferdinand Hodler, Hans Holbein d.J., Monika Kiss Horváth, Irma Ineichen, Otto Lehmann, Max Liebermann, Urs Lüthi, Rémy Markowitsch, Aristide Maillol, Max Pechstein, Louis Léopold Robert, Ugo Rondinone, Erna Schillig, Leni von Segesser, Paul Signac, Chaïm Soutine, Paul Thek, André Thomkins, Felix Vallotton, Max von Moos, Jeff Wall, Ilse Weber, Rolf Winnewisser
kuratiert von Alexandra Blättler

TERMINE
Medienvorbesichtigung
Freitag, 23.02., 10.15 Uhr

Vernissage
Freitag, 23.02., ab 18 Uhr
Begrüssung und Einführung
Andi Scheitlin, Präsident Kunstgesellschaft Luzern
Fanni Fetzer, Direktorin Kunstmuseum Luzern
Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin

Einführung für Lehrer:innen
Mittwoch, 20.03., 17 Uhr

Innerschweizer Innerlichkeit?
Mittwoch, 03.04., 18 Uhr
Der Kunstkritiker Niklaus Oberholzer spricht über die Eigenarten der Zentralschweizer Kunst.

Führung für die Generation 60plus
Donnerstag, 25.04., 16 Uhr

Aus der Zentralschweiz
Mittwoch, 15.05., 18 Uhr
Peter Fischer, ehemaliger Direktor Kunstmuseum Luzern, zum Werk von Rudolf Blättler

Der Fall Maillol
Sonntag, 26.05., 11 Uhr
Dr. iur. Sandra Sykora, Juristin, Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin, spricht mit Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin, über die Sammlung des
Galeristen Alfred Flechtheim.

Begegnungen mit dem Original
Mittwoch, 19.06., 18 Uhr
Eleonora Bitterli, wissenschaftliche Mitarbeiterin, zum Werk von Lovis Corinth
Mittwoch, 03.07., 18 Uhr
Liselotte Wechsler, Restauratorin FHSKR, berichtet über ihre Statistenrolle im Werk von Jeff Wall, mit Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin.

Weitere Veranstaltungen nach den Sommerferien
Öffentliche Führungen
Mittwochs um 18 Uhr, sonntags um 11 Uhr gemäss Website

Schulen
Vielfältige Angebote für alle Stufen

 

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