Demonstration am Nordbahnhof in Berlin
Die für Donnerstag, den 16. November 2023, angesetzten Verhandlungen hat die Deutsche Bahn kurzfristig abgesagt – mit der fadenscheinigen Begründung, dass während Streiks nicht verhandelt würde. Dennoch war die Verhandlungsdelegation der GDL vollständig am Verhandlungsort zugegen und hat ihre Verhandlungsbereitschaft erklärt. Begleitet wurden sie von mehreren Hundert streikenden GDL-Mitgliedern und von Mitgliedern anderer dbb-Mitgliedsgewerkschaften. „DB-Personalvorstand Martin Seiler, der jedes Jahr 1,4 Millionen Euro kassiert, betreibt Arbeitsverweigerung“, erklärte der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Mario Reiß vor den Teilnehmern der Demonstration. „Wir sind verhandlungsbereit und wollen nun endlich über unsere Kernforderungen verhandeln.“
Als Vertreter des dbb brachte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Rainer Wendt den Streikenden seine Unterstützung zum Ausdruck. Er betonte, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Schichtarbeiter sei. „Mit der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung geht die GDL den richtigen Weg“, so Wendt.
Demonstrationszug in Schwerin
Parallel zur Protestaktion in Berlin hat der dbb-Landesbund Mecklenburg-Vorpommern mit dem Landesbundvorsitzenden Dietmar Knecht einen Demonstrationszug vom Hauptbahnhof zur Staatskanzlei durchgeführt. Dieser wurde durch den GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky und weiteren GDL-Mitgliedern begleitet. Auch hier zeigte sich die tiefe Verbundenheit zwischen der GDL und ihrem Dachverband dbb. „Ich bin stolz, dass die Organisation Seite an Seite zusammensteht und entschlossen Flagge zeigt,“ so Weselsky. „Gemeinsam werden wir den Ränkespielen der Arbeitgeber ein Ende bereiten und den Weg frei machen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten.“
Streiks bei Transdev, City-Bahn Chemnitz und Personaldienstleistern
Doch nicht nur bei der Deutschen Bahn streikten die GDL-Mitglieder – auch im Transdev-Konzern, bei der City-Bahn Chemnitz und bei acht Personaldienstleistungsunternehmen kam es zu Arbeitsniederlegungen mit deutlichen Auswirkungen. „Wenn die Arbeitgeber bisher geglaubt haben, den Unmut der Mitarbeiter ignorieren oder gar aussitzen zu können, wurden sie spätestens jetzt eines Besseren belehrt“, so Weselsky. „Wenn die Unternehmen nicht bald auf uns zukommen, werden weitere Maßnahmen folgen.“
Eine Gewerkschaft für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner
„Der Warnstreik zeigt uns, die GDL ist – anders als der Vorstand der Bahn behauptet – keine kleine Gewerkschaft“, betonte stellvertretender GDL-Bundesvorsitzender Lars U. Jedinat in Berlin. „Wir vertreten das Zugpersonal, Arbeitnehmer in Werkstätten, Fahrdienstleiter und eine Vielzahl weiterer Beschäftigter in der Infrastruktur.“ Alle Berufsgruppen werden in der Verhandlungsdelegation durch die Sprecher der zuständigen GDL-Fachtarifkommissionen vertreten.
Deutsche Bahn muss an den Verhandlungstisch zurückkehren
„Warnstreiks sind ein legitimes Mittel, den Druck während der laufenden Verhandlungen zu erhöhen. Uns kann nicht vorgeworfen werden, dass wir den Verhandlungstisch verlassen haben“, stellt Mario Reiß fest. In den kommenden Tagen und Wochen wird sich nun zeigen, ob der Bahnvorstand ernsthaft daran interessiert ist, einen werthaltigen Abschluss mit der GDL zu erzielen, oder weitergehende Arbeitskampfmaßnahmen provoziert.
Die GDL vertritt rund 40.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner bei der Deutschen Bahn und in vielen Wettbewerbsunternehmen. Der dbb beamtenbund und tarifunion vertritt mit seinen über 40 Mitgliedsgewerkschaften und 16 Landesbünden über 1,3 Millionen Mitglieder unter anderem im öffentlichen Dienst und im privaten Dienstleistungssektor.
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