Kehrt der Luchs zurück?

Bislang wechselten nur ab und an Luchse aus Tschechien über die Grenze ins deutsche Erzgebirge und suchten gleich wieder das Weite. Dauerhaft kam nur ein Luchsmännchen im westlichen Erzgebirge vor. Auch die sächsische Lausitz scheint für Luchse interessant zu sein. Ein Luchs lief bereits 2018 vom Harz bis in die Lausitz, ein weiterer Luchs wanderte kürzlich aus einem polnischen Wiederansiedlungsprojekt in Nordwestpolen zu. Ob sich diese Luchse aber wirklich dauerhaft in der Lausitz ansiedeln, ist unklar.

Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen, zeigt sich erfreut: „Der Luchs galt in Sachsen lange als ausgestorben. Und nun hat sich ein weiteres Exemplare auf die Wanderung zu uns gemacht. Damit die Luchse auch wirklich eine Chance haben, sich hier wieder dauerhaft anzusiedeln, sind nach unserer Einschätzung zwei Faktoren wichtig: Erstens brauchen sie großräumige, verbundene Lebensräume – hiervon gibt es in der Lausitz schon einige. Was fehlt, ist ein großer zusammenhängender Schutzgebietskomplex, der auch die beiden absehbar stillzulegenden Tagebaue Nochten und Reichwalde mit umfasst und als Wildnisgebiet festlegt wird. Zweitens braucht es Weibchen, damit sich tatsächlich eine Luchspopulation entwickeln kann.“ Bei Luchsen wandern typischerweise die Männchen viel weiter als die Weibchen, was ein Problem für die Wiederausbreitung ist.

Der Luchs gilt in Deutschland als stark gefährdet. Aktuell sind nur rund 130 Tiere in Deutschland nachgewiesen. Der Luchs ernährt sich in erster Linie von Rehen und ist durch den Straßenverkehr, die Zersiedlung seiner Lebensräume und durch illegale Jagd weiter sehr stark im Bestand gefährdet.

„Umso richtungsweisender wäre es, wenn sich hier im Freistaat wieder Luchse dauerhaft etablieren würden. Neben der Wildkatze würde damit eine weitere streng geschützte Katzenart hierher zurückkehren“, meint Ekardt.

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