IKK classic: Corona-Kosten fair verteilen

Im ersten Quartal 2020 erzielte die IKK classic bei Gesamtausgaben von gut 2,8 Milliarden Euro einen leichten Ausgabenüberschuss (99 Millionen Euro) und bewegte sich damit im GKV-Trend. Das teilt die Kasse anlässlich ihrer heutigen Verwaltungsratssitzung mit.

Für Krankenhausbehandlungen ihrer Versicherten wandte Deutschlands größte IKK in den ersten drei Monaten des Jahres rund 910 Millionen Euro auf (+ 2,6 Prozent je Versicherten), für Arzneimittel 583 Millionen Euro (+12,4 Prozent je Versicherten) und für die ambulante ärztliche Behandlung 427 Millionen Euro (+5,1 Prozent je Versicherten). Die Ausgaben für Krankengeld stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,4 Prozent pro Kopf auf 201 Millionen Euro; die Verwaltungskosten entwickelten sich moderat (+1,2 Prozent je Versicherten) und betrugen 132 Millionen Euro. Betriebsmittel und Rücklagen summierten sich auf 768 Millionen Euro.

Die Entwicklung im ersten Quartal 2020 war nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Frank Hippler noch nicht durch die Corona-Pandemie und die politischen Gegenmaßnahmen geprägt; deren Effekte machten sich lediglich in mutmaßlichen Vorratsverordnungen bei Arzneimitteln geltend. „Die politisch veranlassten Pandemie-Regelungen, insbesondere die vielfältigen Schutzschirme für Krankenhäuser, Ärzte und andere Leistungserbringer haben erst danach begonnen, Finanzwirkung auf die GKV zu entwickeln“, so Hippler.

Gegenwärtig sei ein Nebeneinander von Minderausgaben (verschobene Operationen, weniger Arztbesuche) aber auch von Mehrausgaben (etwa durch vorgesehene Corona-Massentests zu Lasten der Krankenkassen) zu verzeichnen. „Noch ist nicht überschaubar, wie viele aufgeschobene Behandlungen später nachgeholt werden, oder welche Dynamik das Testgeschehen im Jahresverlauf entwickeln wird“, erklärt Hippler.

Ebenso schwer vorhersehbar seien die Einnahmeverluste, die den Krankenkassen durch Kurzarbeit und Konkurse infolge des Konjunktureinbruchs entstehen. „Corona stellt die bisherige Haushaltsplanung aller Kassen auf den Kopf“, sagt der Vorstandschef. Klar sei allerdings bereits jetzt: Die aus dem Gesundheitsfonds oder von den Kassen direkt zu finanzierenden Corona-Maßnahmen bedeuten zusätzliche Belastungen der GKV in zweistelliger Milliardenhöhe. Sie gefährden bei gleichzeitig reduzierten Einnahmen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Beitragsstabilität der Krankenkassen.

„Zu begrüßen ist die Absicht der Bundesregierung, durch Steuerzuschüsse ein Anwachsen der Sozialversicherungsbeiträge über die 40-Prozent-Marke hinaus im laufenden und im kommenden Jahr zu verhindern“, unterstreicht Frank Hippler.

Mit Blick auf die zunächst aus dem Gesundheitsfonds vorfinanzierten Rettungsschirme für diverse Leistungsbereiche im Gesundheitswesen mahnt Bert Römer, Vorsitzender des Verwaltungsrates der IKK classic, deren verlässliche staatliche Refinanzierung an. Initiativen der Politik zum Schutz der Bevölkerung vor Pandemien zählen, so Römer, zur allgemeinen staatlichen Daseinsvorsorge und fielen nicht in die Verantwortung der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies gelte beispielsweise für Massentests bei symptomlosen Personen. „Die Kosten für solche Maßnahmen, so richtig sie sein mögen, dürfen nicht den Beitragszahlern der Krankenkassen aufgebürdet werden. Sie sind stattdessen gesamtgesellschaftlich, also aus Steuermitteln zu finanzieren“, erklärt Bert Römer.

Auch eine angemessene Beteiligung der PKV an den Rettungsschirmen für die Gesundheits-Infrastruktur stehe noch aus. „Zu Beginn der Pandemie hat die Politik zur Finanzierung zahlreicher Rettungsaktionen auf die vorhandenen Beitragsmittel der GKV, etwa die Reserve des Gesundheitsfonds, zurückgegriffen, um rasch handlungsfähig zu sein“, ergänzt Stefan Füll, arbeitgeberseitiger Verwaltungsratsvorsitzender. „Dies ist in einer akuten Notlage sicher legitim, am Ende muss aber auch ein fairer Ausgleich aus Steuermitteln erfolgen, wenn es sich um gesamtgesellschaftliche Aufgaben handelt.“

Über IKK classic

Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 10 Milliarden Euro.

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