Gemeinsam für eine moorschonende Landwirtschaft

Das Rhinluch ist ein ausgedehntes Niedermoorgebiet vor den Toren Berlins und überregional bekannt für sein Kranichvorkommen. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch ein verzweigtes Entwässerungssystem geprägt. Aus Gründen des Wasserrückhalts und Klimaschutzes entwickeln Akteure aus Naturschutz und Landwirtschaft vor Ort neue Ansätze für die moorschonende Bewirtschaftung. Auf Einladung des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) informierte sich Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, beim Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch über neue Ansätze der Landwirtschaft auf wiedervernässten Flächen und den zu bewältigenden Herausforderungen. „Das Rhinluch ist das beste Beispiel dafür, wie wir in unserer Landschaft die enormen Herausforderungen beim Klima- und Naturschutz anpacken müssen, nämlich in enger Kooperation mit der Landwirtschaft, erklärte Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.

Sebastian Petri ist Landwirt auf dem Moorhofer Grünlandhof in Kremmen und lässt seine Flächen mit angehobenem Wasserstand bereits seit einigen Jahren von Wasserbüffeln beweiden. Auch am Programm Moorschonende Stauhaltung des Landes nimmt er teil. Auf nasseren Flächen kommen spezielle Maschinen zum Einsatz, sogenannte Moorraupen. Petri ist mittlerweile ein versierter Berater, wenn es um diese angepasste Erntetechnik von Moorbiomasse geht. Landwirt Petri unterstützt den Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch regelmäßig bei der Mahd und Freistellung von naturschutzfachlich wichtigen Amphibiengewässern. Er sucht außerdem nach Lösungen, wie die Biomasse der Niedermoore energetisch für die regionale Kreislaufwirtschaft genutzt werden kann. „Das ist eine entscheidende Frage des Moorschutzes“, erläuterte Carolin Priefert, Projektmanagerin des DVL-Landesbüros Moor und Klima Brandenburg-Berlin. Sie erarbeitet gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, wie dem Greifswald Moor Centrum (GMC), und Landesbehörden, wie dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Klimaschutz Brandenburg (MLUK), Strategien für Verwertungsmöglichkeiten von Biomasse aus Mooren. Auch wenn es bereits gute Beispiele für Heizkraftwerke, Verpackungsmaterial und Futter aus nassem Heu gibt, sind hier weitere Forschung und Anreize für lokale Unternehmen und Landwirte nötig, dass sich die nachhaltige Nutzung auch ökonomisch rentiert.

Möglichkeiten zur Förderung von innovativer moorschonender Landnutzung bietet die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP). Aktuell arbeitet das Bundeslandwirtschaftsministerium mit den Bundesländern an deren Ausgestaltung für die kommenden Jahre. Der DVL und die Landschaftspflegeverbände (LPV) fordern sowohl Mindeststandards für den Moorschutz als auch Pioniere wie Sebastian Petri bei der Umstellung ihrer Betriebe zu unterstützen.

Staatssekretär Feiler erkundigte sich, wie die Umsetzung von Maßnahmen zur Erhaltung der regionalen Kulturlandschaft gelinge. Jana Albrecht, Geschäftsführerin des Landschaftsfördervereins Oberes Rhinluch, betonte, dass der gleichberechtigte Austausch von Vertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz, Kommunen und Wasserwirtschaft unerlässlich und zugleich eine der größten Herausforderungen sei. Die letzten trockenen Jahre hätten deutlich gezeigt, dass Winter- und Frühjahrsniederschläge dringend in der Region zu halten seien. Künftig würden Flächen mit hohen Wasserständen die Betriebe buchstäblich „über Wasser halten“, da hier noch Ernte möglich sei.

Moorböden sind mit circa 39 Prozent eine der Hauptquellen für Treibhausgasemissionen aus der deutschen Landwirtschaft, obwohl sie mit 8 Prozent nur einen kleinen Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmachen. In intakten, nassen Moorböden werden nicht nur dauerhaft mehr Emissionen gebunden, sondern sie funktionieren gleichzeitig auch als Wasserspeicher.

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Der DVL ist der Dachverband der 175 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland (Landschaftspflegeverbände, Landschaftserhaltungsverbände, Landschaftsfördervereine, Lokale Aktionen und Biologische Stationen). Sie arbeiten dabei mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben für eine zukunftsfähige Landwirtschaft eng zusammen.

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