Mehr Schutz für aus der Ukraine geflüchtete Kinder

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nach aktuellen Schätzungen des UN-Flüchtlingswerks (UNHCR) bisher mehr als 4 Millionen Menschen zur Flucht ins Ausland gezwungen. Vor allem Kinder sind einem erhöhten Risiko von Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt. Mit größter Sorge blickt ECPAT Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, auf die aktuelle Situation der Geflüchteten aus der Ukraine.

"Krieg und Flucht – nichts macht Menschen verletzlicher als diese existenzielle Bedrohung, das Zuhause und alle Sicherheiten zu verlieren und nur das eigene Leben retten zu können", sagt ECPAT-Vorstandsmitglied Antje Monshausen (Brot für die Welt).

Die EU Innenkommissarin Ylva Johansson fand im EU Parlament klare Worte: "Wir wissen, dass unbegleitete Minderjährige in solchen Situationen leider besonders gefährdet sind, Opfer von Kriminellen zu werden." Und auch die Bundespolizei warnt mittlerweile vor auffälligen Übernachtungsangeboten. Neben der beindruckenden Solidarität und Unterstützung durch Ehrenamtliche, die Essen, Hygieneartikel oder auch Wohnraum zur Verfügung stellen, würden auch kriminelle Strukturen aktiv, die aus dem Leid der Geflüchteten Profit schlagen wollen. Helfer*innen berichten vielerorts an Grenzübergängen und Bahnhöfen von verdächtigen Angeboten an geflüchtete Ukrainerinnen.

Andrea Wagner, Geschäftsführerin von ECPAT Deutschland, sieht die kritische Lage und fordert: "Wir brauchen zwingend umfassende institutionelle Kinderschutzstrukturen um den ganzheitlichen Schutz aller Kinder und insbesondere derer die gerade alleine auf der Flucht sind, zu garantieren".

Wir wollen nicht zulassen, dass diese Kinder nochmals zu Opfern werden – erst von Krieg und dann von ausbeuterischen Strukturen. Je akuter die Gefährdungslage, umso stabiler muss das Schutznetz sein, das greift. Unser Ziel ist es, dass eingereiste Kinder und Jugendliche aus der Ukraine – unabhängig davon, ob sie einen ukrainischen Pass besitzen – vor weiteren Verletzungen ihrer Rechte geschützt sind. Dafür braucht es:

– Eine Verbesserung und Professionalisierung der Hilfestrukturen: insbesondere Portale, die Hilfe (Wohnraum, sonstige Angebote) vermitteln, müssen sich an klar formulierten Standards des Kinderschutzes orientieren.
– Die Schulung von Fachkräften zu Handel mit und Ausbeutung von Kindern, damit gefährdete oder von Gewalt betroffene ukrainische Kinder identifiziert und unterstützt werden können.
– Sensibilisierungskampagnen zur Kommunikation von Hilfs- und Beratungsangeboten für ukrainischen Geflüchtete.
– Schulungen für Polizei und Grenzbeamte um Anzeichen auf Ausbeutung zu erkennen und Betroffene an geeignete Hilfestrukturen weiterzuleiten.

Weitere wichtige Statements:
OSCE Special Representative and Coordinator for Combating Trafficking in Human Beings
https://www.osce.org/…

Über den ECPAT Deutschland e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung, ECPAT Deutschland, wurde 2001 in Freiburg gegründet und ist Teil des Netzwerks ECPAT International mit Sitz in Bangkok/Thailand, das in über 100 Ländern für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung aktiv ist. In Deutschland gehören dem ECPAT Bündnis 29 Organisationen und Hilfswerke an. ECPAT setzt sich dafür ein, dass Minderjährige nicht Opfer von Menschenhandel werden, Kinder im Tourismus und auf Reisen vor sexualisierter Gewalt geschützt sind, Organisationen und Unternehmen Kinderschutzkonzepte entwickeln und umsetzen und sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern mittels digitaler Medien wirksam bekämpft wird. ECPAT verfügt über gute Kooperationsstrukturen mit Behörden, Strafverfolgung, Zivilgesellschaft und mit der Privatwirtschaft und setzt auf die Zusammenarbeit aller Akteure zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. www.ecpat.de

Gemeinsamer Aufruf von ECPAT Europe: Schützt die Kinder vor dem Krieg und seinen Folgen!

Gemeinsamer ECPAT Aufruf: Schützt die Kinder vor dem Krieg und seinen Folgen!

ECPAT International: www.ecpat.org

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