CARE-Analyse belegt: Nur 10 von 26 Industrienationen erfüllen Zusagen zur Klimaanpassungsfinanzierung

Zum Abschluss der Bonner Klimakonferenz hat die internationale Hilfsorganisation CARE eine neue Studie zu den unzureichenden Klimafinanzierungsplänen der Industrienationen veröffentlicht. Die Analyse zeigt, dass nur zehn der 26 betrachteten Industrienationen in ihren letzten zweijährlichen Berichten Zielzahlen für die Klimaanpassungsfinanzierung enthalten: Kanada, Dänemark, Frankreich, Japan, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, das Vereinigte Königreich, die USA und die Europäische Kommission. Zusammengenommen belaufen sich diese Zusagen auf nur rund 13,3 Milliarden Euro an Anpassungsfinanzierung pro Jahr – weit unter den vereinbarten 46 Milliarden Euro (50 Milliarden US-Dollar). Für Deutschland stellt die Analyse fest, dass sich die Berichterstattung zur Erreichung der zugesagten sechs Milliarden Euro deutlich verbessert habe, jedoch besteht weiterhin Unklarheit wie diese Gelder im Bundeshaushalt abgesichert werden.

"Für die 40 Prozent der Menschen auf diesem Planeten, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind, ist Aufgeben keine Option und Anpassung der einzige Weg nach vorne. Sollte es keine Anpassung geben, kann das für sie bedeuten, in Zukunft hungern zu müssen. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen sich und Bedarfe werden immer größer. Trotzdem definieren die Industrienationen nach wie vor nicht, wie sie realistisch ihre finanziellen Zusagen erfüllen wollen. Es ist zu befürchten, dass sie dies auch in den kommenden Jahren nicht vorhaben. Damit bleiben die Zusagen reine Lippenbekenntnisse“, sagt Sven Harmeling, Klimapolitischer Leiter von CARE. „Auch die Bundesregierung muss hier nachlegen und ihre Klimafinanzierungszusage durch entsprechende Haushaltsmittel absichern.“ 

Drei der größten Beitragszahler – Japan, Frankreich und die Vereinigten Staaten – geben außerdem an, dass die Anpassung an den Klimawandel weniger als die Hälfte ihrer gesamten Klimafinanzierung ausmachen wird, so dass das angestrebte Gleichgewicht zwischen Klimaschutz und Anpassung in den kommenden Jahren nicht zu erreichen ist.   

Infolge unzureichender Maßnahmen der großen Emittenten verschlimmern sich die Klimaauswirkungen stetig. Länder, die nur minimale CO2-Emissionen verursachen, leiden unter den stetig wachsenden Gefahren und Folgen der Klimakrise, die ihre Heimat und Lebensgrundlagen zerstört. Diese Auswirkungen treffen die Schwächsten unverhältnismäßig stark und könnten die bereits erzielten Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Geschlechterungleichheit zunichtezumachen. Schätzungen der Weltbank zufolge könnte der Klimawandel bis 2030 weitere 132 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. 

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