Gelingende Integration nach Flucht ist kein Zufall

Tagtäglich kommen unbegleitete minderjährige Ausländer, sogenannte UMA, nach Deutschland, weil sie in ihrer Heimat aufgrund von Krieg und Verfolgung sehr gefährdet sind. Für die Caritasdirektorin, Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock, bietet eine gute Aufnahme und Integration der jungen Menschen einen Mehrwert für unsere Gesellschaft. „Durch eine professionelle Begleitung der UMAs in der Jugendhilfe erhöht sich die Chance, dass sie eine guten Weg in Bildung, Ausbildung und Beruf finden und einmal Wichtiges zu unserer Gesellschaft beitragen können. Es muss daher das erklärte Ziel aller sein, den jungen Menschen einen Platz in der Kinder- und Jugendhilfe anzubieten, damit sie sich stabilisieren und auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden.“ Angesichts der fehlenden Plätze im bestehenden Jugendhilfesystem hält Holuscha-Uhlenbrock die Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen und freien Trägern wie der Caritas für unerlässlich; denn „nur gemeinsam können wir ausreichend Plätze und Ressourcen für die Unterstützung dieser Jugendlichen bereitstellen“.

Die katholischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in der Diözese Rottenburg-Stuttgartwirken tagtäglich bei der Integration von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten mit und bieten umfassende Hilfe für eine gelingende Integration:

·        Die Einrichtungen sind für die jungen Menschen ein zentraler Sozialisationsort. Mehrsprachige Teams mit professionellen Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und Lehrer*innen vermitteln den Zugang zur hiesigen Kultur und gesellschaftlichen Werten.  

·        Im Zusammenleben und in der Schule stehen die jungen Geflüchteten im Austausch mit anderen Kindern und Jugendlichen und lernen so Rituale und Regeln kennen. Sie sind Teil des gesellschaftlichen Lebens und lernen so schneller die deutsche Sprache.

·        Die stationäre Jugendhilfe unterstützt junge Menschen nicht nur dabei, eine Ausbildung zu beginnen, sondern auch, diese erfolgreich abzuschließen. Dieser ganzheitliche Ansatz trägt dazu bei, praktische und fachliche Fertigkeiten zu entwickeln sowie die individuellen Ressourcen und Talente der Jugendlichen zu fördern. Durch den Abschluss einer Berufsausbildung tragen unbegleitete minderjährige Ausländer zur Linderung des Fachkräftemangels bei und leisten darüber hinaus durch Steuerabgaben einen finanziellen Beitrag zur Volkswirtschaft.

·        Die Effekte sowie die Effizienz der Kinder- und Jugendhilfe sind durch Evaluationsverfahren mehrfach nachgewiesen: Jeder investierte Euro in der Kinder- und Jugendhilfe kommt der Volkwirtschaft direkt oder indirekt mehrfach zugute. In besonderem Maße stärkt die Kinder- und Jugendhilfe die soziale Integration, Selbstsicherheit, die sozial-kommunikativen Kompetenzen sowie die Selbstständigkeit der jungen Menschen.

·        Die Kinder- und Jugendhilfe trägt zur sozialen Balance in der Gesellschaft bei, indem sie die jungen Menschen nicht sich selber oder „der Straße“ überlässt, sondern präventiv gegen ein „Abrutschen“ in Armut, Sucht, Kriminalität, Radikalisierung wirkt. Im Gegenteil dazu birgt ein geringerer Umfang an Betreuung oder eine alternative Aufsicht durch Security-Dienstleister sowie die Unterbringung in Sammelunterkünften große Risiken.    

Gerne vermitteln wir Ihnen junge Menschen für ein Porträt, die nach ihrem Aufenthalt in einer katholischen Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Württemberg Fuß gefasst haben und erfolgreich in Ausbildung und im Beruf stehen.

Über Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.

Die katholischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind in der Arbeitsgemeinschaft der Dienste und Einrichtungen für Erziehungshilfen (AGE) zusammengeschlossen. Württembergweit hält die AGE an zwölf Standorten 316 Plätzen für UMAs vor. Davon wurden 159 Plätze im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 neu eingerichtet. Der Ausbau von weiteren 30 Plätzen ist in Planung.

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