Mehr Unterstützung im Alltag für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Für eine gute Lebensqualität mit Demenz braucht es Angebote, die den Betroffenen die Möglichkeit zu sozialen Kontakten und gesellschaftlicher Teilhabe bieten. Gleichzeitig benötigen Angehörige Unterstützungsangebote, die auf ihre Bedürfnisse angepasst sind, um durch die jahrelange Betreuung und Pflege nicht in eine Überforderungssituation zu geraten. Mit ihrer neuen Broschüre „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ informiert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) über die Voraussetzungen, Qualitätskriterien und Finanzierungsmöglichkeiten für den Aufbau solcher Angebote.

Herr D. ist seit sechs Jahren an Alzheimer erkrankt. Seit einem halben Jahr wird seine Unruhe immer größer, sobald er seine Frau nicht im Blickfeld hat. Ein Friseurbesuch oder die Teilnahme an der vom Arzt verordneten Rehasportgruppe waren für sie daher kaum noch möglich. Dann erfuhr sie von dem Angebot der Einzel­be­treuung durch geschulte ehrenamtliche Kräfte der örtlichen Alzheimer-Gesellschaft. Nun besucht ein Helfer Herrn D. einmal pro Woche für drei Stunden, arbeitet mit ihm zusammen im Garten, liest mit ihm die Zeitung oder begleitet ihn bei Spaziergängen im Quartier. Herr D. mag diesen jungen Mann sehr und seine Frau hat nun ein paar Stunden für sich. Ob in Form von Einzelbetreuung oder in Form von Gruppen­angeboten – niedrigschwellige Hilfen sind für Familien, die von Demenz betroffen sind, eine wichtige Unterstützung, um die Pflege zu Hause aufrecht erhalten zu können. Kosten für diese Hilfen werden von den Pflegekassen übernommen. Doch bisher gibt es in vielen Regionen ein viel zu kleines Angebot und Angehörige suchen vergeblich nach Hilfe.

„Der Aufbau von Unterstützungsangeboten, die dann auch von den Pflegekassen anerkannt werden, ist mit bürokratischen Aufwand verbunden“, sagt Monika Kaus, Vorsitzende der DAlzG. „Mit unserer neuen Broschüre wollen wir Vereine, Träger und Initiativen unterstützen, die entsprechende Angebote aufbauen wollen. Gleichzeitig ist es uns wichtig zu vermitteln, welche Qualitätskriterien aus Sicht der DAlzG solche Angebote erfüllen müssen, um eine wirkliche Unterstützung für die Familien darzustellen.“

An der Entwicklung dieser der Broschüre waren Expertinnen und Experten aus Alzheimer-Gesellschaften in verschiedenen Bundesländern beteiligt, da in den einzelnen Ländern unterschiedliche gesetzliche Regelungen gelten. Die Broschüre entstand im Projekt „Weiterentwicklung und Aufbau von Selbsthilfestrukturen und Entlastungsangeboten im Bereich Demenz“, das aus Mitteln der Selbsthilfe­förderung nach § 45d SGB XI durch den GKV-Spitzenverband gefördert wurde.

Die Broschüre „Angebote zur Unterstützung im Alltag. Informationen zu Aufbau und Durchführung“, 1. Auflage 2021, 88 Seiten, ist kostenlos erhältlich im Online-Shop der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

Hintergrund

In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Über Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz.

Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.

Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

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