Stress.Lass.Nach.

Home-Schooling, Existenzängste, soziale Distanz – die Corona-Pandemie hat bei vielen das Fass des Aushaltens zum Überlaufen gebracht. Überlastung und dauerhafte Erschöpfung sind die Folge. Psychische Erkrankungen sind mittlerweile der zweithäufigste Krankheitsgrund. Damit Menschen ihre eigenen psychischen Belastungen und Grenzen besser wahrnehmen und offen darüber sprechen können, starteten mehrere Bundesministerien im Oktober 2020 mit einem breiten Bündnis von über fünfzig Institutionen aus dem Bereich der Prävention die "Offensive Psychische Gesundheit". Die ARAG Experten erläutern die Ziele im Folgenden.

Wer steckt hinter dem Bündnis?
Um für mehr psychische Gesundheit in allen Lebenswelten zu sorgen, haben sich – neben zahlreichen Präventions-Akteuren, Fach- und Betroffenenverbänden und Interessenvertretungen – drei Ministerien zusammengeschlossen: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Auch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie die Rentenversicherung, Unfallversicherungsträger und Berufsgenossenschaften und die Bundesagentur für Arbeit gehören zu den über 50 Partnern der Offensive.

Ziele der Offensive
Gleich drei Ziele hat sich das Bündnis gesetzt: Zum einen soll in der Gesellschaft offener mit dem Thema psychische Gesundheit – und damit auch mit psychischen Belastungen – umgegangen werden, egal, welcher Lebensbereich betroffen ist. Zudem sollen sich alle beteiligten Akteure des Bündnisses stärker vernetzen, so dass unterschiedlichste Hilfsangebote besser aufeinander abgestimmt werden können und Betroffene sich leichter einen Überblick über Präventionsmaßnahmen verschaffen können und sie entsprechend frühzeitig nutzen.

Reden hilft
Ob in der Familie, unter Freunden, mit dem Hausarzt oder einem Kollegen: Über psychische Belastungen zu reden ist wichtig! Aber gleichzeitig erfordert es Mut. Betroffene müssen sich trauen, das Gespräch zu suchen. Immer noch schämen sich zu viele Menschen, über seelische Probleme zu sprechen. So werden Präventionsangebote oder professionelle Hilfe zu spät, verzögert oder gar nicht in Anspruch genommen. Diese Offenheit will das Bündnis fördern und bietet Betroffenen und Helfende einen Gesprächsleitfaden an.

Hilfsangebote
Ob ‚Nummer gegen Kummer‘, ‚Pausentaste‘ oder Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) –Betroffene können auf eine Vielzahl von Beratungs- und Hilfsangeboten zurückgreifen, egal ob online, telefonisch oder persönlich vor Ort.

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